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Diskussion: Anzustrebende Wirtschaftssysteme (28.09.2017)

Diese Aussagen, wie auch die Aussagen in den meisten anderen Texten, sind das Ergebnis der Besprechungen in unserer AG Visionen. Sie entstammen nicht wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

  • Das gegenwärtige, also das kapitalistische Wirtschaftssystem führt zum Wachstumszwang. Ziel im Kapitalismus ist ja, mit Gewinn zu verkaufen, also nach Marx
    G(eld) - W(are) - G' (mehr Geld)
    (siehe Kapitalismus). Aus diesen und anderen Gründen ist der Kapitalismus zerstörerisch. Oder, wie es in "Ist der Kapitalismus am Ende?" heißt:
    "Es ist durchaus möglich, dass der Kapitalismus zur Ausrottung der Menschheit führt."
    (siehe u.a. auch "Krisenursachen und -bekämpfungsmöglichkeiten" und Gedanken zum Thema Geld)
  • Kooperation - Konkurrenz:
    • Ein Anwesender schilderte am Beispiel des Druckmaschinenbaus, dass das Konkurrenzprinzip dazu führt, dass Betriebe Pleite gehen, selbst wenn alle Beteiligten die für sie richtigen Entscheidungen treffen. Unklar ist lediglich, welche der beteiligten Betriebe in Konkurs gehen. Deshalb werden Arbeitsplätze und damit die Existenzgrundlagen der betroffenen abhängigen Beschäftigten vernichtet.
    • Überhaupt kommt bei Konkurrenz im Vergleich zur Kooperation der Aufwand dazu, gegen die anderen Beteiligten vorzugehen. Bei der Untersuchung des Konsensprinzips fanden wir:
      "Gesamtgesellschaftlich erfordert Kooperation weniger Aufwand zur Verwirklichung der gleichen Ziele als Konfrontation. Der Aufwand zur Bekämpfung entgegengesetzter Ziele fällt ja weg."
    • Spieltheoretisch handelt es sich um Positivsummenspiele: Bei Kooperation ist der Gesamtnutzen größer als bei Konkurrenz. Das gilt aber nicht notwendigerweise für alle Beteiligte.
    • "Konkurrenz führt zu Mangel, Kooperation führt zum Überfluss."
  • Die Frage lautet somit, durch welches Wirtschaftssystem das gegenwärtige kapitalistische System ersetzt werden soll. Dabei zeigten sich wieder die in "Meinungen zu Visionen in unserer Gruppe" beschriebenen Unterschiede.
  • Wer relativ nahe am gegenwärtigen kapitalistischen System bleiben will, ist eher für die {{Gemeinwohlökonomie}} und die Gedanken von Franz Groll.
  • Wer aber die Probleme im kapitalistischen System selbst sieht, möchte eher eine grundsätzliche Lösung, die nicht nur an den Symptomen herumdoktert, sondern die Ursachen der Probleme angeht. Ein Vorschlag dazu ist die Gemeingüterökonomie (englisch commons, altdeutsch Allmende). Die Wirtschaftsnobelpreisträgerin Elinor Ostrom hat nachgewiesen, dass bei Nutzung bestimmter Mechanismen es viele Beispiele gibt, die schon jahrhundertelang funktionieren. Diese Designprinzipien für gelingendes Gemeingutmanagement stehen z.B. auf http://www.langelieder.de/lit-helfrich12.html. Wer dagegen eher nahe am gegenwärtigen kapitalistischen System bleiben will, betrachtet diese Vorschläge als unrealistisch.
  • Und selbst wenn wir uns einig wären, dass das gegenwärtige kapitalistische System zerstörerisch ist, können daraus unterschiedliche Schlussfolgerungen gezogen werden.
    • Eine mögliche Schlussfolgerung ist, dass es in 100 Jahren sowieso keine Menschen mehr geben wird, weil das kapitalistische System sie ausgerottet hat.
    • Oder es wird entsprechend des Prinzips Hoffnung (Ernst Bloch) und entsprechend vielfältiger Erfahrungen anderer Möglichkeiten eine Überwindung des kapitalistischen Systems und die Ersetzung durch ein besseres System angestrebt.
  • Es wurde auch intensiv über das Prinzip von Kommune-Projekten und ähnlichen Formen alternativer Ökonomie diskutiert. Diese Projekte sind im Regelfall nicht autark, also nicht unabhängig vom umgebenden System. Die Frage ist somit, wie dieser Kontakt gestaltet wird.
    • Eine große Gefahr ist, dass sie für die Beschaffung der nicht selbstproduzierten Güter und Dienstleistungen Einkommen erwirtschaften muss und somit einkommens- und nicht bedürfnisorientiert produziert. Damit werden sie zumindest nach außen hin zu einem ganz normalen kapitalistischen Unternehmen. Häufig färbt das auch auf die inneren Verhältnisse, z.B. auf den Umgang miteinander, ab. Somit wirkt das kapitalistische System auch in diesem Sinne zerstörerisch, indem es gute Ansätze einverleibt und zerstört.
    • Aber selbst wenn diese Gefahr vermieden wird, kann das kapitalistische System die in diesen (z.B. Kommune-)Projekten erbrachten Leistungen als un- oder schlechtbezahlte Tätigkeiten einverleiben. Das wirkt wie bei der un- oder schlechtbezahlten Reproduktionsarbeit. Sie ist sinnvoll und notwendig. Aber für sie werden nicht genug Ressourcen zur Verfügung gestellt. Somit erhöht diese Tätigkeit die Profite des Kapitals.
    • Deshalb ist es unbedingt notwendig, Ressourcen aus dem Kapitalkreislauf (siehe oben) abzuziehen und solchen (z.B. Kommune-)Projekten zur Verfügung zu stellen. Da gibt es verschiedene Wege. Personen können Sozialleistungen beziehen, um mit der so gewonnenen Zeit sinnvoll tätig zu sein. Das ist natürlich nicht im Sinne der kapitalistischen Ausbeutungs- und Verwertungslogik. Deshalb wird das bekämpft. Oder Personen stellen einen Teil ihres Erwerbseinkommens, das sie selbst nicht benötigen, zur Verfügung. Es gibt natürlich auch grundsätzlichere Umverteilungsmechanismen. Auf jeden Fall ist es nicht ein Argument gegen solche Projekte, wenn sie auch Ressourcen aus dem Kapitalkreislauf abziehen.
    • Noch besser ist natürlich, wenn sich die verschiedenen Projekte vernetzen, um einmal gewonnene Ressourcen in alternativen Wirtschaftskreisläufen zu lassen und nicht wieder in den Kapitalkreislauf zurückzuführen. Vorbild können regionale Wirtschaftskreisläufe sein. Ansätze gibt es aber auch in geldlosen Systemen. So wurde ein kaputter Beamer des Entwicklungspolitischen Netzwerkes Sachsen (ENS), das auch im Ökumenischen Informationszentrum (ÖIZ) sitzt, in einem Repaircafe, also ohne Geldzahlungen, repariert.
  • Überhaupt kann dieses Prinzip auch im persönlichen Umfeld, z.B. im Familien- und FreundInnenkreis oder als Nachbarschaftshilfe, eingeübt und realisiert werden. So sind die Menschen weniger abhängig vom kapitalistischen System. Gleichzeitig können sie so verinnerlichen, wie der wirtschaftliche Austausch jenseits der kapitalistischen Logik, jenseits von Einkommen und sonstigen Gegenleistungen, allein zur Bedürfnisbefriedigung, erfolgen kann.
  • Uwe schlug einen Dreiklang vor:
    • Persönliche Einstellungs- und Verhaltensänderung für ein solidarisches Miteinander
    • Netzwerke, einschließlich alternativer Wirtschaftskreisläufe, um dies zu ermöglichen und die vorhandenen Bedürfnisse zu befriedigen, ohne den Zwängen des kapitalistischen Systems unterworfen zu sein
    • Änderung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, damit beides nicht schnell wieder zerstört wird
  • Umgekehrt ermöglichen die persönlichen Einstellungs- und Verhaltensänderung erst diese Netzwerke und die Umwandlung des politischen und wirtschaftlichen Systems und die Netzwerke erleichtern die Umgestaltung.

Uwe
Haftungs Ausschluss.

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