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Schenken

Diese Aussagen, wie auch die Aussagen in den meisten anderen Texten, sind das Ergebnis der Besprechungen in unserer AG Visionen. Sie entstammen nicht wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

  1. Auf Gedanken zum Thema Geld heißt es dazu:
    1. Schenken (anderer Ausdruck: Produktion für menschliche Bedürfnisse): Dies wird hauptsächlich im sozialen Nahbereich, bei Mitleid aber auch im Fernbereich angewendet. Andere Menschen bekommen Dinge, weil sie einen Bedarf haben. Je dringender der Bedarf ist, desto eher wird diesen Menschen das Benötigte gegeben. Eine Gegenleistung wird nicht verlangt. Z.B. müssen Kinder ihren Eltern nicht die Betreuung und Verpflegung bezahlen. (A Fuzzy Tale - Die kleinen Leute von Borka, nacherzählt von Mark Euler und Jan Freese, beschreibt ein Schenksystem und wie es zerstört wird.)
      1. Solche Hilfe haben wir z.B. bei der Elbeflut erfahren. Auch bei anderen großen Naturkatastrophen wird viel gespendet. Viele weitere soziale Projekte werden ebenfalls unterstützt. Bei Benefiz-Veranstaltungen wird das Schenken für Bedürftige jedoch mit Handel (Leistung gegen Gegenleistung) verbunden. Sponsoring ist im Regelfall auch kein Beispiel fürs Schenken. Dort geht es meist um eine Erhöhung des Ansehens der unterstützenden Firma und damit ihres Gewinns. Ähnliches gilt, wenn solche Firmen für Parteien spenden. Sie wollen damit die Parteien stärken, die sich für ihre Interessen einsetzen oder erhoffen sich sogar Gegenleistungen. (Das ist eine Form von Lobbyarbeit, der Durchsetzung der Interessen der wirtschaftlich Mächtigen.) Wenn ärmere Einzelpersonen für Parteien spenden, kann dies jedoch auch uneigennützige Motive haben. Dann ist das ein Beispiel für das Schenken.
  2. Es gibt verschiedene Bedeutungen des Wortes "Schenken". Diese haben alle die gemeinsame Eigenschaft, dass eine Leistung erbracht, z.B. ein Gegenstand übergeben, wird, ohne dass eine Gegenleistung erfolgt bzw. erwartet wird. Es kann auch sein, dass die zu nutzenden Leistungen / Gegenstände unabhängig davon sind, wie groß eventuelle Gegenleistungen sind. Z.B. bei Commons (Gemeingüter, Allmenden) werden Nutzungsregeln und Aufgaben nach diesem Prinzip vereinbart. Dies ist z.B. beim Betriebssystem Linux erkennbar. Allerdings gibt es zwischen diesen verschiedenen Bedeutungen auch große Unterschiede. Deshalb ist umstritten, ob diese Bezeichnung insbesondere zur Beschreibung einer Alternativökonomie verwendet werden kann.
    1. Häufig wird unter "Schenken" die Übergabe eines Gegenstandes zu einem bestimmten Anlass, z.B. Geburtstag, Weihnachten, Ostern, verstanden. Manchmal geschieht dies auch anlasslos, z.B. bei Blumen für nahestehende Personen.
      1. Dieser Gegenstand kann gekauft sein. Dann ist dies Bestandteil der herrschenden Ökonomie. Es ist umstritten, ob dies günstiger ist, als das Verschenken von Geld. Häufig entspricht der verschenkte Gegenstand nicht vollständig den Wünschen der Beschenkten. Dann wäre Geld sinnvoller. Allerdings werden durch das Verschenken von Gegenständen statt Geld Einkaufswege, das Aussuchen und der dafür benötigte Zeitaufwand abgenommen. Außerdem ist das Verschenken von Gegenständen persönlicher.
      2. Letzteres wird verstärkt, wenn der Gegenstand nicht gekauft, sondern selbst hergestellt wird. Allerdings müssen die Rohstoffe im Regelfall gekauft werden. Deshalb ist dies auch häufig kein Zeichen einer Alternativökonomie.
    2. Dies gilt auch, wenn Personen in ihrer Freizeit irgendwelche Gegenstände herstellen und sie dann an ihnen nahestehende Personen verteilen. Das kann z.B. basteln, schnitzen, stricken, Gartenarbeit usw. betreffen. Auch hier müssen im Regelfall Rohstoffe beschafft werden. Ob die verschenkten Gegenstände gefallen, ist auch unterschiedlich. Manchmal werden sie auch weiter verkauft. Das bewegt sich auch im Rahmen der herrschenden Ökonomie.
    3. Anders ist es, wenn Personen Wünsche haben, die sie nicht selbst erfüllen können. Andere Personen erfüllen ihnen dann diese konkreten Wünsche. Das kann ein Mittagessen, eine handwerkliche Leistung, etwas Gestricktes, die Interpretation einer Bedienungsanleitung für ein technisches Gerät / die entsprechende Nutzung, die Ausfüllung eines Formulars, Hilfe beim Umzug oder bei der Wohnungsrenovierung usw. sein. Für all diese Wünsche gibt es kommerzielle Anbieter. Wenn darauf verzichtet wird und dies durch unentgeltliche Unterstützung erfolgt, ist dies ein Schritt zu einer Alternativökonomie.
  3. Natürlich war die unentgeltliche Unterstützung zuerst da. Erst als diese teilweise wegfiel, kamen die kommerziellen Angebote auf.
  4. Diese unentgeltliche Unterstützung ist keine Schwarzarbeit. Schwarzarbeit bewegt sich vollständig im Rahmen des herrschenden Wirtschaftssystems. Allerdings profitiert die Allgemeinheit davon nicht. Wenn Schwarzarbeit überhand nimmt, können dann die Gemeinschaftsaufgaben nicht mehr erfüllt werden. Unentgeltliche Unterstützung, z.B. Nachbarschaftshilfe, weist dagegen über das herrschende Wirtschaftssystem hinaus. Dabei ist lediglich zu beachten, dass sie nicht nur einzelnen Personengruppen, sondern tendenziell allen zugute kommt. So kann die Macht des herrschenden Wirtschaftssystems eingeschränkt werden.
  5. Z.B. bei verschiedenen indianischen Völkern in Lateinamerika ist die Gemeinschaftsarbeit z.B. bei der Errichtung gemeinsam genutzter Bauwerke üblich. Baustoffe werden gemeinsam gewonnen und verarbeitet.
  6. Auch in verschiedenen Kommuneprojekten ist eine Aufgabenverteilung zum Wohle der Gemeinschaft üblich. Diese Kommuneprojekte können z.B. religiös oder politisch begründet sein. Die Aufgaben können z.B. Gartenarbeit und Essensherstellung sein.
  7. Eine gegenseitige Versorgung verringert auch hier die Abhängigkeit vom herrschenden Wirtschaftssystem. Anders sieht es aus, wenn für den allgemeinen Markt produziert wird. Dann sind die Kommuneprojekte den Marktzwängen unterworfen. Interne Ungleichheit kann zwar überwunden werden. Aber das führt häufig nur zur gemeinsamen Selbstausbeutung. Oder es werden abhängige Beschäftigte eingestellt. So können solche Projekte zerstört werden und klassische kapitalistische Betriebe werden. Dies zeigt sich z.B. bei der Kibbuz-Bewegung.
  8. In Griechenland können sich immer weniger Leute eine ordentliche Gesundheitsversorgung leisten. Medizinisches Personal erklärt sich immer öfter bereit, solche Leute kostenlos zu behandeln. So entstehen immer mehr solcher Zentren. Entstanden sind diese aus entsprechenden Initiativen für die medizinische Versorgung von Flüchtlingen. Zur Beschaffung der benötigten Medikamente werden Spenden gesammelt. Es gibt noch weitere Beispiele. Das zeigt, dass solche Formen unentgeltlicher Unterstützung nicht an traditionelle Gemeinschaften gebunden ist und Verarmung dies nicht ausschließt, sondern eventuell sogar fördern kann.
  9. Die Schenkerbewegung versucht in verschiedenen Projekten, das Prinzip der unentgeltlichen Unterstützung zu realisieren.

Uwe
Haftungs Ausschluss

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