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Gedanken aus dem Buch von Joachim Bauer "Prinzip Menschlichkeit" - Warum wir von Natur aus kooperieren

Erschienen bei Hoffmann und Campe in 2.Auflage 2006

  • Die Überlegungen aus dem Buch bestätigen und ergänzen aus neurobiologischer Sicht unser Menschenbild und ähnliche Menschenbilder.
  • Grundbestrebungen der Menschen
    • S.34: "Kern aller Motivation ist es, zwischenmenschliche Anerkennung, Wertschätzung, Zuwendung oder Zuneigung zu finden und zu geben. Wir sind - aus neurobiologischer Sicht - auf soziale Resonanz und Kooperation angelegte Wesen."
    • S.37: "Alle Ziele, die wir im Rahmen unseres normalen Alltags verfolgen, die Ausbildung oder den Beruf betreffend, finanzielle Ziele, Anschaffungen etc., haben aus der Sicht unseres Gehirns ihren tiefen und meist unbewussten "Sinn" dadurch, dass wir damit letztlich auf zwischenmenschliche Beziehungen zielen, das heißt, diese erwerben oder erhalten wollen. Das Bemühen des Menschen, als Person gesehen zu werden, steht noch über dem, was landläufig als Selbsterhaltungstrieb bezeichnet wird."
    • S.79: "Der Organismus sozial ausgerichteter Lebewesen betrachtet also keineswegs nur ausreichende Nahrung und die Abwesenheit von körperlichem Schmerz als unabdingbare Voraussetzung seiner biologischen Unversehrtheit. Bindung und soziale Akzeptanz sind - aus biologischer Perspektive - ebenso unverzichtbar."
    • S.223: "Kulturelle Kreativität ist keineswegs ein Luxusphänomen, sondern Ausdruck der Suche nach dem, worauf wir unserem tiefsten biologischen Wesen nach ausgerichtet sind."
    • S.71: "Falls sich zu der genetischen Ausstattung eines Menschen die notwendigen Umweltbedingungen hinzugesellen, ist er ein aufgrund mehrerer körpereigener Systeme in Richtung Kooperation und "Menschlichkeit" ausgerichtetes Wesen."
    • S.187: "Mehr als drei Viertel aller "normalen Menschen" wählen also ein primär kooperatives Verhalten."
  • Kooperation im biologischen Bereich als Grundlage des Lebens
    • S.150: "Die Herstellung von Genen ist, ebenso wie ihre Inbetriebnahme, ein kooperatives Unternehmen."
    • S.129: "Aber auch jenseits der Gene stellen kooperative Mechanismen die Grundlage allen Lebens dar. Das Leben einer Zelle könnte nicht funktionieren ohne ein kooperierendes Zusammenwirken der Erbsubstanz, der sie umgebenden Eiweißstoffe (Proteine), der in der Zelle vorhandenen Organellen (Untereinheiten der Zelle mit besonderen Funktionen) und der die Zelle begrenzenden Membranen."
    • S.130: "... Kooperation, Zugewandtheit, Spiegelung und Resonanz sind das Gravitationsgesetz biologischer Systeme."
    • S.140: "Zuwachs an Komplexität konnte nur stattfinden, weil kooperative Vorgänge eine zentrale, primäre Rolle spielten."
    • Kurz gesagt: Kooperation innerhalb der Zelle ermöglicht erst die Zelle als kleinster Baustein der Organismen. Kooperation zwischen den Zellen ermöglicht erst mehrzellige Organismen.
  • Fehlen von Kooperation macht krank
    • S.68: "Einsamkeit gehört zu den stärksten Einflussfaktoren, die im Alter den Blutdruck und das Herzattackenrisiko ansteigen lassen. ... Angesichts der Tatsache, dass kreislaufbedingte Erkrankungen zu den häufigsten Todesursachen gehören, ist ungewollte Einsamkeit ein ernst zu nehmender, die Lebenserwartung verkürzender Umstand."
  • Gewalt gehört nicht zu den Grundbestrebungen der Menschen
    • S.67: "Hinweis darauf, dass unser Gehirn auf gelingende Beziehungen und nicht auf Gewalt ausgerichtet ist, ergibt sich aus dem Nachweis einer markanten Schädigung wichtiger Nervenzellstrukturen als Folge einer durch andere Menschen erlittenen Traumatisierung."
  • Ursache von Aggressivität
    • S.73: "Aggression steht im Dienste sozialer Beziehungen, sie dient deren Verteidigung. Sie kommt immer dann ins Spiel, wenn Bindungen bedroht sind, wenn sie nicht gelingen oder fehlen."
    • S.84: "Wo Aggression stattfindet, geht es - direkt oder indirekt - immer um das Bemühen um gelingende Beziehung, um die Verteidigung einer Beziehung oder um eine Reaktion auf ihr Scheitern."
    • S.87: "Aggression steht - ob direkt oder indirekt - immer in funktionalem Zusammenhang mit dem Grundbedürfnis des Menschen nach Beziehung und ist diesem Bedürfnis unter- und nachgeordnet."
    • S.89: "Die zentrale Bedeutung des Bindungsbedürfnisses erklärt, warum Gewalt als Folge aktivierter Aggression überall dort eine besondere Rolle spielt, wo bestehende Beziehungen gefährdet sind. Selbstverständlich kann dies Gewalt nicht im geringsten rechtfertigen."
    • S.85: "Aggression kann hier ein wichtiges Signal sein, um für eine Korrektur zu sorgen mit dem Ziel, die Identität der einzelnen Person gegenüber anderen zu wahren und dadurch Beziehung zu sichern. ... Aggression, die gemeinschaftlich ausgeübt wird und deren - meist unbewusster - Zweck darin besteht, Gemeinschaft durch gemeinsamen Kampf herzustellen."
    • Dieser gemeinsame Kampf muss sich aber nicht unbedingt gegen andere Personen oder Gruppen richten. Es kann auch die gemeinsame Lösung einer Aufgabe sein.
    • S.75: "Vertrauen schafft Vertrauen. Misstrauen und Ablehnung begünstigen Aggression."
    • S.53: "Bleiben während der Kindheit und Jugend gute Beziehungserfahrungen aus, hat dies fatale Folgen für die Beziehungsfähigkeit der betroffenen Individuen."
    • S.78: "Schmerz als Hauptursache für Aggression gegenüber anderen ist sowohl bei Tieren als auch beim Menschen wissenschaftlich belegte Tatsache. Dies gilt auch dann, wenn der Schmerz gar nicht durch diejenigen verursacht wurde, gegen die sich die Aggression richtet. ... Das Gehirn macht zwischen "social pain" (sozialem Schmerz) und "physical pain" (körperlichem Schmerz) kaum einen Unterschied."
    • S.91: "Aggression ist ein zentraler Bestandteil des Lebens, und sie wird es bleiben. Ihr neurobiologischer Zweck liegt darin, Schmerz abzuwenden."
    • S.81: "Gewaltbereitschaft entsteht vor allem dadurch, dass Individuen selbst Gewalt erlebt haben."
    • Gewalt kann nicht durch Gewalt bekämpft werden. Gewalttätige Beziehung fördert nur Gewalt. Gewaltsame Unterdrückung fördert Gegengewalt. Das Ziel darf demnach nicht die Unterdrückung Andersartiger sein. Vielmehr ist die Erfahrung gelingender Beziehungen zu fördern.
  • Möglichkeiten und Grundlagen der Überwindung von Aggression durch Kooperation
    • S.93: "Aggression ist weder eine Bestimmung des Menschen noch sein Schicksal. Die Bestimmung des Menschen ist es, ihn tragende Beziehungen zu finden und diese zu bewahren und zu schützen."
    • S.92: "Die tiefe neurobiologische Verwurzelung des Versöhnungs- und Kooperationsmotivs zeigt sich daran, dass auch bei Säugetieren Streitschlichtungstendenzen zu beobachten sind."
  • Schlussfolgerungen für das Handeln
    • S.175: "Das Leben sollte so gestaltet sein, dass sich die im Menschen angelegten Potentiale optimal entwickeln können."
    • S.179: "Kooperation erweist sich als die optimale Strategie, aber nur, wenn sie mit der Fähigkeit und Bereitschaft verbunden war, im Falle einer Nichtkooperation des Partners Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Dies entspricht komplett der aus neurobiologischer Sicht dargestellten Konstellation, dass das Bindungsbedürfnis an erster Stelle steht und Aggression im Dienste der Bindung fungiert."
    • Also: Nach Möglichkeit kooperieren, sich aber gegen das Ausgenutztwerden wehren. Dies geschieht nicht durch Ausnutzen, sondern durch Verweigerung der Kooperation, solange diese missbraucht wird.
    • S.203: "Eine auf Kooperation aufgebaute Ordnung muss ... die Schwachen schützen und unterstützen, gleichzeitig aber über Regeln und Sanktionen verfügen, die sicherstellen, dass Vorzüge, die sich aus kooperativen Strukturen ergeben, gegen Missbrauch und Ausbeutung wirksam geschützt werden. Oberste Maxime muss jedoch sein, dass Kooperation und Menschlichkeit vor maximaler Rentabilität rangieren."
    • S.61: "Wer Menschen nachhaltig motivieren will, dies ist die unabweisbare Konsequenz aus den dargestellten neurobiologischen Daten, muss ihnen die Möglichkeit geben, mit anderen zu kooperieren und Beziehungen zu gestalten. ... Ohne Beziehung gibt es keine dauerhafte Motivation."
    • S.196: "Dort, wo Menschen - zum Beispiel Führungspersonal, in der Medizin, in der Schulpädagogik, in der Psychotherapie, in der Seelsorge - Verantwortung für andere tragen, sollte die Fähigkeit, Beziehungen zu gestalten, zur Meisterschaft entwickelt sein. Davon sind wir weit entfernt. Hauptgrund dafür ist eine auf maximale Kapitalverzinsung, die Wahrung individueller Vorteile und kurzfristige Ausbeutung menschlicher Ressourcen eingeengte gesellschaftliche Ideologie."
    • S.190: "Für Gelingen einer Beziehung wichtig ...:
      1. Sehen und Gesehenwerden,
      2. gemeinsame Aufmerksamkeit gegenüber etwas Drittem,
      3. emotionale Resonanz,
      4. gemeinsames Handeln und
      5. das wechselseitige Verstehen von Motiven und Absichten."
    • S.202: "Der Mensch ist - das ergibt sich aus dem, was in diesem Buch dargestellt wurde - nicht für gesellschaftliche Modelle "gemacht", in denen Kampf und Auslese vorherrschen"
    • Der Kapitalismus und damit die Warengesellschaft (siehe Preise und Lohnarbeit) entsprechen somit nicht der Natur des Menschen, sondern widersprechen ihr.

gefunden und abgeschrieben von Ines, ins Netz gestellt, gegliedert und kommentiert von Uwe
Haftungs Ausschluss.

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