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5.2.7 Herrschaftsmethoden und Widerstandsformen

Diese Aussagen, wie auch die Aussagen in den meisten anderen Texten, sind das Ergebnis der Besprechungen in unserer AG Visionen. Sie entstammen nicht wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

Hierbei soll es darum gehen, wie Menschen davon abgehalten werden können, gegen ungerechte Verhältnisse wirksam Widerstand zu leisten und was getan wird, um dagegen vorzugehen.

Wie Menschen davon abgehalten werden können, gegen ungerechte Verhältnisse wirksam Widerstand zu leisten

  • Von den Herrschenden wird der Eindruck vermittelt, jeder wäre seines Glückes Schmied. Wenn also Menschen Benachteiligungen bei sich oder anderen erleben, können sie so zu dem Eindruck kommen, die Betroffenen wären selbst Schuld daran. Dies verhindert Widerstand.
  • Als angeblicher Beweis wird verwendet, dass es Menschen gibt, denen es besser geht, die "es geschafft haben". Dabei wird verschwiegen, dass es unter den gegenwärtigen Verhältnissen immer Benachteiligte geben muss, teilweise lediglich unklar ist, wer dazu gehört.
  • Hinzu kommt noch, dass die verschiedenen Benachteiligten durch teilweisen Verzicht auf Benachteiligungen gegeneinander ausgespielt werden. So erfolgt eine Trennung zwischen Studierten, Facharbeiter(inne)n, deutschen Hilfskräften und Nichtdeutschen.
  • In der Geschichte haben Menschen häufig versucht, ihre Lebensweise an derjenigen von etwas besser Gestellten zu orientieren (niedriger Adel am Hochadel, Bürgertum am niedrigen Adel, Kleinbürgertum am Bürgertum usw.). Dies erfordert eine gewisse Kraftanstrengung, die für Widerstand fehlt. Außerdem werden dadurch die eigene Klasse / Schicht als minderwertiger betrachtet und damit Herrschaftsverhältnisse verinnerlicht. Diese Form ist die Übernahme der vorhergehenden Form durch die Betroffenen.
  • So wird von einem besonders dunklen Afroamerikaner berichtet, der in einem Stadtteil mit anderen Afroamerikaner(inne)n lebte und von ihnen beigebracht bekam, dass dunkle Hautfarbe hässlich ist.
  • Im Film über Malcolm X wird beschrieben, wie er in jungen Jahren wie viele andere Afroamerikaner versuchte, mit Chemikalien sein Haar glatt zu bekommen.
  • Diese verinnerlichte Einstellung führt dazu, dass Benachteiligte von nicht ganz so Benachteiligten angepöbelt / beschimpft werden. Wohlmeinende zeigen Mitleid. Aber auch dies nimmt die Benachteiligten nicht als Subjekte ernst, sondern nur als Objekte wahr.
  • Dies führt dazu, dass selbst Benachteiligte, die ihre Lage erkannt haben und im vertraulichen Gespräch offen darüber reden, in der Öffentlichkeit möglichst unauffällig leben und nicht als Benachteiligte erkannt werden wollen.
  • Beim Experiment "blue eyed" - "blauäugig" (Blauäugige werden diskriminiert) wird gezeigt, wie einfach es ist, angeblich nachzuweisen, dass Blauäugige dumm sind und weitere schlechte Eigenschaften haben. In der benachteiligenden Öffentlichkeit haben sie keine Chance, das Gegenteil nachzuweisen. Bei entsprechend starker Gegenwehr können sie aber wenigstens sich selbst versichern, dass dies falsch ist. Bei entsprechendem äußeren Druck ist dies aber enorm schwierig (siehe auch {{Grundlagen für Egoismus und Solidarität}}).

Was getan wird, um dagegen vorzugehen

  • Bei den Zapatistas in Mexiko wird der revolutionäre Schwung genutzt, um z.B. das vorhandene Machoverhalten zu bekämpfen. Die Menschen lernen so, ihr verinnerlichtes herrschaftsförderndes Verhalten zu überwinden. So werden sie außerdem zum Vorbild für andere Menschen.
    • Es wird von einer Genossenschaft berichtet, bei denen die Mitglieder den gleichen Anteil bekommen. Es gibt Menschen, die aber in der Genossenschaft arbeiten wollen, ohne Mitglied werden zu wollen. Die bekommen nur die üblichen Löhne. Begründet wird dies mit der üblichen Argumentation, dass die Genossenschaftsmitglieder sich stärker engagieren. Dies zeigt, dass eine Genossenschaft nicht automatisch zu solidarischem Verhalten führt. Sie kann aber dazu beitragen.
  • Auch in vielen anderen südamerikanischen Gesellschaften entwickeln sich Basisbewegungen (z.B. Bewegung der Landlosen, bolivarischer Prozess in Venezuela). Diese entwickeln eigene Vorstellungen und ein eigenes Selbstbewusstsein und lassen sich damit weniger von den Herrschenden und ihrer Meinung beeinflussen.
  • In der Kibbuz-Bewegung wurde ursprünglich sehr auf Gleichheit geachtet. Auch heute ist es noch so, dass Begabte unabhängig von ihrer Herkunft gefördert werden und eine gewisse Mindestversorgung gesichert ist.
    • Allerdings versuchen sich die Kibbuze am Markt zu behaupten. Eine Folge ist, dass sie schlecht bezahlte Lohnarbeiter einstellen.
    • Außerdem erfolgte in den Kibbuzen eine starke vormilitärische Ausbildung. Deshalb kommen die Elite-Truppen Israels von dort.
  • Bei einer Diskussion über Umsonstläden wurde auf diesen äußeren Einfluss der Marktmechanismen auf die innere Struktur verwiesen. Es existiert ein starker Druck, auch im Innern solidarische Strukturen zu beseitigen.
    • Diskutiert wurde dabei, ob solidarisch orientierte Strukturen bereits Teil des kapitalistischen Systems sind, wenn sie Außenkontakte über den Markt haben oder erst, wenn die dadurch erzeugten Zwänge auch zu einer Gewinnorientierung im Innern führen.
    • In der AG Visionen wurde darauf hingewiesen, dass auch nicht perfekte Projekte von Vorteil sind und nicht verurteilt werden sollten, wenn sie in die richtige Richtung gehen.

Ergänzungen am 17.11.2006 zur Kibbuz-Bewegung

  • Es ist umstritten, ob die Kibbuz-Bewegung an Einfluss gewinnt oder verliert. Sicher hat sie es nicht geschafft, die Wirtschaftsweise in der gesamten israelischen Gesellschaft zu bestimmen. Diese ist kapitalistisch. Jedoch gibt es viele erfolgreichere Kibbuzim.
  • Die innere Verfassung der Kibbuzim hat sich unterschiedlich entwickelt. Manche halten mehr, andere weniger an ihren Grundsätzen fest.
  • Daneben gibt es das bereits erwähnte Problem der Lohnarbeit für Nicht-Kibbuz-Mitglieder.

Ergänzungen am 4.11.2005

  • Mahatma Gandhi und seine Anhänger(innen) besiegten die Kolonialmacht Großbritannien durch Verweigerung der Zusammenarbeit. Da die Kolonialmacht auf die Zusammenarbeit angewiesen war, gab sie nach einiger Zeit und einigen Massakern auf. Allerdings führte ihre Teile-und-herrsche-Politik zur Teilung in Indien und Pakistan (und später zusätzlich in Bangladesh).
  • Während des Dritten Reiches retteten die Dän(inn)en die jüdischen Dän(inn)en.
    • Voraussetzung war, dass es das neutrale Schweden gab, wo sie hinfliehen konnten und dass das Dritte Reich die Dän(inn)en für sich gewinnen wollte und deshalb keine zu harten Strafmaßnahmen durchführte.
    • Ebenfalls Voraussetzung war, dass die nichtjüdischen Dän(inn)en die jüdischen Dän(inn)en nur als Dän(inn)en ansahen und deshalb die geplante Deportation als Angriff auf sich selbst betrachteten.
    • Da sich so viele an der Rettung beteiligten, war der Aufwand und die Gefahr für die beteiligten Einzelpersonen gering. Diese erleichterte ebenfalls die Rettung.
    • Bei einem Vortrag beim HATiKVA - Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Kultur und Geschichte Sachsen e.V. wurde von einer Person, die sich wissenschaftlich mit dieser Rettung beschäftigt hat, darauf verwiesen, dass die Drohung des dänischen Königs, bei einer Deportation den gelben Stern zu tragen, ins Reich der Legenden gehört. Diese Legende würde auf einen US-amerikanischen Comic zurückgehen.
    • Richtig ist dagegen, dass viele Dän(inn)en durch ihr Zujubeln dem König gegenüber und nicht gegenüber den Nazistatthaltern ihren Protest gegen das Dritte Reich ausdrückten.
  • Der militärische Kampf gegen das Dritte Reich wurde im Wesentlichen von den Staaten geführt, die vom Dritten Reich angegriffen wurden oder denen gegenüber das Dritte Reich den Krieg erklärte (USA).
  • Wenn aber nicht vorher so viele Menschen bereit gewesen wären, mit dem Dritten Reich zusammenzuarbeiten, wäre dies nicht oder nicht in diesem Umfang notwendig gewesen.
  • Die Menschen, die für einen Frieden im Irak sind, sind für den Abzug der Besatzungstruppen.
    • Die Besatzungstruppen verfolgen eigene Interessen (z.B. Sicherung der Ausbeutung der Ölquellen).
    • Deshalb terrorisieren sie im Rahmen der Widerstandsbekämpfung das irakische Volk (z.B. Zerstörung von Falludscha).
    • Diese Vorgehensweise führt außerdem zu einer Verbreitung von Gewalt unter der Bevölkerung.
    • Zur Sicherung ihrer Macht wenden die Besatzungstruppen außerdem das Teile-und-herrsche-Prinzip an. Dies verstärkt die Gefahr eines Bürgerkrieges.
    • Im Widerstand dagegen gibt es Zusammenschlüsse Angehöriger verschiedener Volksgruppen, politischer und religiöser Strömungen. Dies könnte Basis für Verwaltung nach Abzug der Besatzungstruppen sein.
    • Vor der Zerstörung Falludschas durch die Besatzungstruppen funktionierte die Selbstverwaltung gut. Diese selbstständige Verwaltung war der eigentliche Angriffsgrund. Der angeblich dort versteckte Terrorist hatte sich dagegen überhaupt nicht dort aufgehalten und konnte deshalb nicht ausgeliefert werden.

Uwe

Haftungs Ausschluss

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