Denkbare Eigentumsformen bei den notwendigen Dienstleistungen und ihre Bewertung

Notwendige Dienstleistungen

• Es gibt Dienstleistungen, die der Mensch zum Leben braucht. Dazu gehören z.B. eine gute Wasserversorgung und Abwasserbehandlung, Bildung und eine gute Gesundheitsversorgung.
• Weitere Dienstleistungen werden in der gegenwärtigen Gesellschaft benötigt, wie z.B. Transport, Telekommunikation, Müllentsorgung, Energieversorgung und einfache Finanzdienstleistungen.
• Da diese Dienstleistungen benötigt werden, sind sie jeder Person zur Verfügung zu stellen, unabhängig von ihren sonstigen Lebensbedingungen, insbesondere ihrer Finanzkraft.
• Zu klären wäre somit, inwiefern einzelne Eigentumsformen dies gewährleisten kann.

Bewertung einiger denkbarer Eigentumsformen

• Privateigentum, verbunden mit Gewinnstreben, hat nur das Ziel, den Eigentümer(inne)n einen möglichst hohen Gewinn zu sichern. Dies wird z.B. durch Lohnsenkung bei den Beschäftigten, möglichst geringe Steuern und (Umwelt-, soziale und andere) Auflagen, Erhöhung der Preise, Abbau von Reparaturkapazitäten usw. verwirklicht. Die Ergebnisse sind z.B. bei der britischen Eisenbahn zu besichtigen. Aber auch bei der deutschen Bahn und Post wird der Service immer weiter eingeschränkt und versucht, die Preise immer weiter zu erhöhen. Die Beschäftigten werden durch Personalabbau und Einkommenskürzungen demotiviert. Pannen können nur ungenügend vorgebeugt bzw. behoben werden. Diese Eigentumsform ist somit völlig ungeeignet.
• Staatliches Eigentum kann sehr unterschiedliche Auswirkungen haben. Schlimmstenfalls ist dies mit viel Bürokratie verbunden. Aber ebenso kann es sein, dass der Staat absichert, dass die benötigten Dienstleistungen zur Verfügung gestellt werden und die konkrete Ausgestaltung von den Beschäftigten erfolgt.
• Eine weitere Form öffentlichen Eigentums ist regionales / kommunales Eigentum. Hier ist die Gefahr von Bürokratie geringer, da das Angebot näher an den Nutzenden dran ist.
• In der Schweiz ist das Transportsystem eine Kombination aus Staatsbahn und regionalen Verkehrsunternehmen. Diese stimmen sich untereinander ab. So entstand ein sehr gutes Verkehrssystem mit einfach zu merkenden Taktzeiten, funktionierenden Anschlüssen und bezahlbaren Tarifen.
• Auch genossenschaftliche Eigentumsformen, sofern sie nicht gewinnorientiert sind, führen zu ähnlichen Ergebnissen. Hier haben die Genossenschaftsmitglieder ein gemeinsames Interesse an einem guten Angebot. Verstärkt wird dies noch dadurch, wenn die Genossenschaftsmitglieder gleichzeitig die Nutzenden sind. (siehe auch Darlegung Der Identit?ätDerGenossenschaft)
• Ausgehend von der Idee der Freien Kooperationen (Spehr) ist ebenso denkbar, dass die Menschen gemeinsam beschließen, welche Dienstleistungen als notwendig betrachtet werden. Wenn es nicht genug Angebote gibt, wird gemeinsam überlegt, wie die fehlenden Angebote bereitgestellt werden können. Eine konkrete Form wird in Uwes Wirtschafts-Vision beschrieben.