Diskussion: Warum werden Menschen nicht politisch aktiv und was können wir dagegen unternehmen? (26.10.2017)

Diese Aussagen, wie auch die Aussagen in den meisten anderen Texten, sind das Ergebnis der Besprechungen in unserer AG Visionen. Sie entstammen nicht wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

• siehe auch: Wie Menschen zum Widerstand ermutigt werden können
• Wir sind uns einig, dass viel zu wenig Menschen politisch aktiv sind. Umstritten sind allerdings die Ursachen und deren Bewertung.
  • Ein häufiges Argument für fehlende politische Aktivitäten ist: "Wir können sowieso nichts erreichen. Die da oben machen sowieso, was sie wollen."
  • Genau dieser Eindruck wird durch das herrschende System vermittelt. Die Menschen sollen sich in die kapitalistische Verwertungslogik einordnen und das System nicht grundsätzlich in Frage stellen und Entscheidungen den Herrschenden überlassen. So wird das System stabilisiert.
  • Das führt dazu, dass Menschen zwar aktiv werden, wenn sie eine entsprechende Dringlichkeit erleben. Wenn sie aber nicht innerhalb kurzer Zeit Erfolge erleben, geben viele Menschen wieder auf und ziehen sich in ihr Privatleben zurück. Dort haben sie eher den Eindruck, etwas bewirken zu können. Außerdem äußer sie ihren Frust über die schlimmen Zustände.
  • Sie übersehen dabei, dass Einsatz für gesellschaftliche Verbesserungen auch ohne Erfolg gut gegen Frust ist. Dieser Einsatz erzeugt das gute Gefühl, nicht alles einfach hingenommen zu haben, sondern es wenigstens versucht zu haben. Dabei dürfen sich die Personen natürlich nicht überfordern. Es ist wichtig, dass diese Aktivitäten entsprechend der eigenen Fähigkeiten und Interessen auch Freude bereiten. Hinzu kommt noch, dass es den Herrschenden durchaus nicht egal ist. Das zeigen schon deren Verleumdungs- und Unterdrückungsmaßnahmen und das Verschweigen erfolgreicher Aktionen. Außerdem gibt es durchaus gelegentlich von anderen Personen positive Rückmeldungen. Und es ist sogar möglich, dass hin und wieder Aktionen auch erfolgreich sein können.
  • Also wäre es sinnvoll, genau diese Erfahrungen zu vermitteln und vorzuleben. Auch hier gilt: Ermutigen, ermöglichen und bestärken statt fördern und fordern.
  • Aber bei politisch Aktiven kann auch ein Frust darüber entstehen, dass viele andere nicht aktiv sind. Für sie sind die genannten Gründe für Nichtaktivität nicht überzeugend. Sie selbst sind ja aktiv. Warum dann nicht auch die anderen Personen? Sind die Argumente gegen politische Aktivität dann nicht nur vorgeschoben?
  • Aber: Was hilft es, andere Menschen dafür zu kritisieren, sich nicht so zu verhalten, wie man selbst und wie man es selbst als richtig erkannt hat? Ist es nicht sinnvoller zu verstehen, warum sich andere Personen anders verhalten und sich auf gleichberechtigter Ebene damit auseinander zu setzen? Können nicht so die Ursachen viel besser erkannt werden und ermittelt werden, was getan werden muss, damit andere Menschen politisch aktiver werden?

Uwe

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Haftungs Ausschluss.

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