Infos und Hinweise
(Aktive) AGs von attac-Dresden
Die Nachbarn siehe auch https://www.attac.de/was-ist-attac/strukturen/attac-netzwerk/regionalgruppen:
* Attac an der TU Dresden - attac Campusgruppe der TU Dresden
* attac Polen (in der Landessprache)
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* AFS (American Field Service) Komitee Dresden - internationales Jugendaustauschprogramm
* Kandidatenwatch - löcher' Deinen Wahlkreiskandidaten!
* Wahl-o-mat der BZpB
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Wie Menschen zum Widerstand ermutigt werden können
Diese Aussagen, wie auch die Aussagen in den meisten anderen Texten, sind das Ergebnis der Besprechungen in unserer AG Visionen. Sie entstammen nicht wissenschaftlichen Veröffentlichungen.
- Bekannt sind einige geistige Schwierigkeiten für Verbesserungen bei uns und Möglichkeiten ihrer Überwindung.
- Wichtig ist eine kritische Stimmung in der Bevölkerung. Diese kann durch eine Gruppe mit genügend Möglichkeiten gesammelt und gebündelt werden. (Ökumenische Versammlung / Konziliarer Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung in der DDR)
- Viele Leute sind in vielen Zusammenhängen aktiv. Durch entsprechende Anlässe können sie sich zeitweise auf ein gemeinsames Thema konzentrieren. Ein solcher Anlass kann darin bestehen, dass sich woanders viele Leute auf dieses Thema konzentrieren. Dann können auch bisher nicht Aktive mitgerissen werden. (studentische Protestbewegung 1997/98)
- Martin meinte, dass nicht die konkreten Strukturen entscheidend sind, sondern die Einstellungen und die sich daraus ergebenden Verhaltensweisen der Menschen.
- Uwe gab ihm insofern Recht, dass ohne eine entsprechende innere Einstellung der Menschen die besten Strukturen nichts nützen. Allerdings fördern bestimmte Strukturen bestimmte innere Einstellungen, während sie andere massiv behindern können. Deshalb sind auch die Strukturen / Verhältnisse wichtig.
- Martin fragte, warum so wenige Leute aktiv sind und wie sich das ändern lässt.
- Sebastian wies darauf hin, dass unsere Gesellschaft sehr komplex ist und deshalb meist nur eine kleine Gruppe sich mit einem bestimmten Thema beschäftigt.
- Uwe stimmte ihm insofern zu, dass sich nicht alle Personen mit allen Themen beschäftigen können. Es wäre aber durchaus ausreichend, wenn alle Personen wenigstens bei einem Thema und bei jedem Thema genügend viele Personen aktiv seien.
- In unserer Gesellschaft werden solche Aktivitäten, sofern sie nicht systemkonform sind, jedoch massiv behindert. Dies verhindert zwar nicht, dass eine Person aktiv ist, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist gering. Damit ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass eine größere Anzahl von Menschen bzw. alle aktiv sind.
- Aktivieren lassen sich Menschen, wenn sie der Meinung sind, dass es einen Sinn hat.
- Eine Möglichkeit besteht darin, zusammen mit Gleichgesinnten eine relativ einfach zu erreichende (und deshalb meist kleinere) Verbesserung durchzusetzen, die aber auch für andere Personen Verbesserungen bringt. Anschließend sollte der Zusammenhang zwischen Aktivität und Verbesserung verbreitet werden, um andere Personen zu motivieren.
- Dabei gibt es aber einige Schwierigkeiten, die überwunden werden müssen.
- Wir sammelten auf Wunsch von Martin Gründe für die Teilnahme an Demonstrationen (teilweise auch für andere Protestformen übertragbar).
- "Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren." Leider waren Autor und Quelle unbekannt.
- Ebenfalls unbekannt waren Autor, Quelle und Wortlaut folgender sinngemäßer Geschichte:
- Eine Meise beobachtet, wie Schneeflocken auf einen Ast fallen. Eine einzelne Schneeflocke wiegt fast nichts. Aber bei einer sehr großen Anzahl von Schneeflocken brach der Ast ab. Dies erzählte die Meise einer Taube. Kommentar der Taube: "Vielleicht fehlt die Stimme eines Menschen, um den Frieden zu sichern."
- Es gab in Dresden schon wenigstens eine Demonstration mit etwa 10000 Teilnehmenden, bei der einige Politiker, gegen die sich die Demonstration richtete, Angst bekamen.
- Bei kleineren Protesten gibt es einige kleinere Zugeständnisse, bei größeren werden die Zugeständnisse größer (z.B. Bismarcksche Sozialgesetzgebung aus Angst vor der Sozialdemokratie), bei noch größeren kann ein gesellschaftlicher Wandel erreicht werden.
- Ines berichtete, dass auch wegen der Proteste gegen den Sozialabbau in der Bundesrepublik der Reformierte Weltbund einen Entschluss gegen Globalisierung verabschiedet hat.
- Aber unabhängig davon gibt es auch Gründe, an Demonstrationen teilzunehmen, selbst wenn damit keine Veränderungen erreicht werden:
- Es können Bekannte getroffen werden, mit denen sich interessante Gespräche ergeben. Es ist Zeit vorhanden, Probleme zu besprechen, die schon immer mal besprochen werden sollten.
- Während im Alltag der Eindruck entstehen kann, dass keine andere Person die eigene Meinung teilt, werden auf einer Demonstration Gleichgesinnte getroffen. Dies ermutigt.
- Demonstrationen können Spaß machen. Dies hellt die eigene Stimmung auf.
- Durch Reden und Plakate können Informationen vermittelt und Anregungen zum Weiterdenken gegeben werden.
Uwe
Wie können Leute auf die Straße gebracht werden? (Ergänzung vom Donnerstag, dem 4.3.2010)
Warum gehen die Leute nicht auf die Straßen?
- Fragmentierung des Bewusstseins
- Zersplitterung der politischen Akteure
- Druck und Repressionen
- verschiedene Interessenlagen
- Überforderung im Existenzkampf oder Zeitmangel durch berufliche/familiäre Belastung
- Unterschiedliche Betroffenheit
- meist kaum unmittelbare Erfolgsaussichten
Welche Anlässe führten zu einer breiten Beteiligung? (nach der Wende)
- Demonstration gegen Hartz IV (2004)
- Demonstrationen gegen den Irakkrieg (1991, 2004?)
- verschiedene Demonstrationen der Studenten
- G8 Gipfel in Heiligendamm
- gegen Castortransporte (gegen Atommülltransporte)
- 13. Februar in Dresden, insbesondere 2010
- Gegen Bombodrom (Brandenburg)
Was haben diese gemeinsam?
- Es sind Aktionen von kurzer Dauer, haben eine gewisse Prägnanz
- sie sind meistens gegen etwas gerichtet, drücken Protest gegen etwas Konkretes aus
- Ist konkret, zeitlich und inhaltlich begrenzt
- bildet übergreifenden Konsens zu einem konkreten Punkt, über alle sonstigen Meinungsverschiedenheiten hinweg, hat somit eine integrierende Funktion über sonstige Zusammenhänge hinweg
- behält die Meinungsvielfalt bei ohne Zwang zur Vereinheitlichung
- Die Erfolgsaussichten sind konkret fassbar oder messbar, aber niemals ist der Erfolg sicher
Bernd, leichte Rechtschreib- und Formatierungskorrekturen von Uwe
- Die herrschende Politik vermittelt den Eindruck, dass Protest sich nicht lohnt und dass erfolgloser Protest frustrierend ist. Deshalb ist verständlich, wenn Menschen sich auf diejenigen Aktivitäten konzentrieren, die für sie erfüllend sind oder zumindest so dargestellt werden. Dass in Wirklichkeit z.B. Kaufen nicht erfüllend ist, sondern bestenfalls wie eine Droge wirkt, Teilnahme an Protesten dagegen stimmungsaufhellend wirken kann (siehe oben), ist häufig unbekannt. Dies sollten wir vermitteln.
- Menschen haben unterschiedliche Interessen und Fähigkeiten. Deshalb sind sie mit unterschiedlichen Methoden in unterschiedlichen Bereichen aktiv. Sofern sie zusammenarbeiten, ist dies in Ordnung. Das herrschende System versucht jedoch, eine Konkurrenzsituation auch in diesem Bereich zu erzeugen. Dies behindert die Zusammenarbeit. Mangelnde Teilnahme schreckt wiederum weitere nicht so aktive Personen von der Teilnahme ab. Umgekehrt kann die zeitweise Konzentration auf ein Thema (Bemerkungen von Bernd) auch Menschen aktivieren, die sonst politisch nicht aktiv sind.
Uwe
Haftungs Ausschluss
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