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Jenseits des Wachstums - Bericht vom Kongress

Freitag, den 20. Mai 2011

Eröffnung

Vandana Shiva (alternativer Nobelpreis Mitglied des Club of Rome)

Der Wachstumszwang bestimmt alles Handeln, nicht nur das politische Handeln
Wachstum aber ist eine Illusion, weil es nur zum Wachstum des Geldes führt, wohin wächst das Geld (der Vektor fehlt) Es ist allein ein quantitatives Wachstum, dem die Richtung fehlt.
Wirtschaftswachstum ist eine anonyme Zahl, das dazu das Leben zerstört, weil das Geld hierfür der Maßstab ist. (BIP ist per Definition alle Güter und Dienstleistungen, die über den Markt vermittelt werden, die Zerstörung der Eigenversorgung am Markt vorbei zerstört Lebensqualität und steigert das BIP) Die Steigerung des BIP ist das was die Medien versprechen
Geld sucht sich stets zu vermehren – das zerstört Lebensqualität.

Beispielsweise der Wald (nicht nur der Regenwald) bedeutet Lebensqualität, erzeugt aber kein BIP, seine Abholzung zerstört Lebensqualität und steigert das BIP

Selbstverbrauch ist außerhalb des BIP, Selbstversorgung ist außerhalb des BIP.
Wir brauchen also keinen effektiveren Weg der Geldvermehrung.

Die Geschichte und Wirklichkeit zeigt Wachstum schafft Armut und beseitigt sie nicht. China jetzt mehr Menschen mit mehr als 1 $ pro Tag, leben aber nicht besser, die soziale Kluft steigt drastisch.
Beispiel Indien – Indien hat hohe Steigerungsraten aber die Armut steigt. Die Selbstversorgung wurde zerstört gewachsene Strukturen zerstört. Inder werden ihres Landes enteignet, welches mit spekulativen Gewinnen verkauft wurde.

Es wurden massenhaft Landflächen enteignet, damit wurde landwirtschaftliche Infrastruktur zerstört.

Große Stahlwerke zerstören die gewachsene Infrastruktur, trotzdem die Arbeitslosigkeit stieg.

Beispiel Biopiraterie – Monsanto
Die Saat wurde früher durch die Bauern selbst erzeugt auf natürlichem Weg. Heute muss die Saat von Monsanto gekauft werden, die nur einmal aufgeht (Genmanipulation), somit muss jedes Jahr neue Saat gekauft werden. Das führt zur Überschuldung der Bauern, und zum drastischen Anstieg der Selbstmordrate.

Der Preis der Saat stieg auf 8000 % oder das 80 fache.

Europa (insbesondere Deutschland) trägt zur Zerstörung der Landwirtschaft in Indien bei, durch billige subventionierte Produkte.
Kinder hungern jetzt weil Essen zur Ware wird

Wachstum schädigt die Demokratie und führt zur gesellschaftlichen Zerstörung
Wachstum und deren Folgen führt zur Zerstörung des Wohlfahrtstaates siehe Griechenland (Südeuropa)

Waffenproduktion träg zum Wachstum (BIP) bei.
Das BIP ist der falsche Maßstab, Wachstum führt zur Zerstörung des Planeten, letztlich zur Selbstausrottung des Menschen.

Alberto Acosta (Wirtschaftswissenschaftler, Vorsitzernder der verfassungsgebenden Versammlung Ecuadors und Minister für Energie und Bergbau)

Das Wachstum hat sich für Lateinamerika längst in eine Last verwandelt. In den Ländern geht es überall um die Verbesserung der Lebensbedingungen.

Der Europäische Lebensstil hat sich in Lateinamerika etabliert, welches sich für die indigene Bevölkerung als schädlich erwies.

Diese Entwicklung des Wachstums hat nur sehr wenige Gewinner aber sehr viele Verlierer. Selbst die Industriestaaten haben sich schlecht entwickelt. Auch hier erweist sich das Wachstum als eine Sackgasse. Dies sind die Auswirkungen des Kapitalismus, seiner systemimmanenten Logik.

Das gute Leben der einen wird auf Kosten der Anderen realisiert. Erste Welt wirtschaftet auf Kosten der dritten Welt. Die industrielle Entwicklung zeigt sich immer mehr als eine falsche Entwicklung.

Die Entwicklung auf der Grundlage des Marktes kann als gescheitert angesehen werden. Dieses Phänomen ist global und komplex. Die Antwort – Erhalt der Mutter Erde.

Die Kolonialisierung führt nicht nur zur Zerstörung der indigenen Lebensweise sondern auch deren Vielfalt. Die Welt sollte sich durch die Vielfalt der Lebensweisen auszeichnen, welches aber durch die Herrschaft des Marktes verhindert wird.

Alles Verhalten der Industrieländer wird zum Maßstab für die dritte Welt. Dies führt aber zum Untergang des Lebens auf der Erde, z. B. Anzahl Autos je Einwohner. Diese Logik führt zur Auslöschung des Lebens.

Es müssen andere ursprüngliche Lebensstile zugelassen werden im Einklang mit der Natur. Diese Lebensstile dürfen sich nicht quantitativ unterscheiden sondern qualitativ.

Der Markt schert offensichtlich alle über den gleichen Kamm, während die Selbstproduktion und Selbstversorgung die Vielfalt der Lebensstile zulässt.

Kritik an der Gentechnik. Verkauf von Genen vernichtet Leben (zerstört die Vielfalt). Genvielfalt vor Ort erhält das Leben.

Entwicklung ist nicht gleich Wirtschaftswachstum. Der Grean new Deal ist eine Vertuschungsaktion. Weil dieser weiterhin auf Export und damit Wirtschaftswachstum setzt.

Es steht in den nächsten vier Jahrzehnten eine Ressourcenreduzierung um 90 % an. Dies kann nur mit einem Rückgang der industriellen Produktion erreicht werden.

Peru Export der Ressourcen damit Zerstörung des Regenwaldes und der Biodiversität.

Kein Erdöl damit kein Wachstum aber der Erhalt des Regenwaldes.

Äquador Erdölexport geht zurück, damit Verlagerung auf den Export von Erzen. Dies wird auch durch die sozialistischen Regierungen (Bolivien) so gefördert, um so an Devisen zu gelangen.

Damit stellt sich die Frage nach dem Reichtumsbegriff als solches.

Bacon "Die Welt wird in die Zange der Wissenschaft genommen" (alles wird quantifiziert)

Rohstffe sind Basis des Wachstums, diese sind aber endlich.

Die Natur hat damit ihren Preis. Rechte auf Materialflüsse und deren Kontrolle.

Samstag, den 21. Mai 2011

F01 Triebkräfte des Wachstums

Elmar Altvater (Prof. für Internationale politische Ökonomie am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin, Beirat ATTAC)
Genevieeve Azam (Dozentin für Wirtschaft an der Universität Toulouse, Mitglied in wissenschaftlichen Beirat ATTAC Frankreich)
Eckard Stratmann Mertens (Gymnasiallehrer in Bochum, Gründungsmitglied der Grünen, trat 1999 aus, ist seit 2001 Mitglied ATTAC)
Ralf Fücks (Vorstandsmitglied der Heinrich Böll Stiftung, bekleidete mehrere Ämter bei B90/die Grünen)

Frage ist der Wachstumszwang dem Kapitalismus immanent

R. Fücks

Wachstum ist global einmalig bei 5 % a) wegen der wachsenden Bevölkerung b) Verdopplung des Arbeitskräftepotential und c) nachholende Befriedigung der Bedürfnisse nach einem Lebensstandard entsprechend der Industrieländer
Damit ist ein Wachstumsschub prognostiziert, der zwingend kommt. Bis 2030 ist Verdopplung der Weltindustrieproduktion zu erwarten. Dieses Wachstum muss vom Naturverbrauch abgekoppelt werden. Damit werden die ökologischen Grenzen erweitert. Erweiterung durch a) Ressouceneffizienz, b) durch Substitution (Erdöl durch nachwachsenden Rohstoffe) Es steht eine grüne industrielle Revolution an.

Altvater

Es gab Kapitalismus ohne Wachstum vom 12. Jahrhundert bis zum 17./18. Jahrhundert mit Beginn der Industrialisierung (Nachfrage Ursache noch nicht vollständig durchgesetztes Kapitalverhältnis) Mit Eintritt des industriellen Kapitalismus traten wesentliche höhere Wachstumsraten auf.

Kapitalismus ist die Geschichte der Rationalisierung der Weltbeherrschung (Max Weber)
Die fossilen Energieträger (zuerst Kohle, das Erdöl und Erdgas) waren und sind die Träger des Wachstums. Kapitalismus ohne Wachstum ist möglich, (relativierte es später) Der industrielle Lebensstil, der sich über 250 Jahre entwickelte ist nicht globalisierbar. Die Folge wird Mord und Tatschlag sein.

Der Wachstumszwang entspricht der Logik der Akkumulation des Kapitals. Aber der Wachstum der letzten Jahre (insbesondere nach der Weltwirtschaftskrise) kam allein aus China und Indien. Sie befinden sich in einer aufholenden Phase, die nicht unendlich ist. Wenn dann kein Wachstum möglich ist, ist die Krise unvermeidlich.

Die Macht des Kapitals zerstört die Demokratie

Stratmann –Mertens

Ökologischer Kapitalismus ist möglich aber nicht wünschenswert. Beispiel Desertec und Windparks in Nord- und Ostsee. Damit vollständige Versorgung mit solare Energie möglich.

Der Wachstumszwang entspringt dem Streben nach Profit, Streben nach Akkumulaiton des Kapitals. Der Zwang aus Geld mehr Geld zu machen.

Der Kapitalismus ist aber auch ein kulturelles Erbe, macht sich über die Lebensweise und Konsumweise oder Konsumbewusstsein sichtbar.

Der Wachstumszwang entspringt vor allem der Mikroebene, den Einzelkapitalien, die sich in der Konkurrenz auf dem Markt behaupten müssen. Antagonismus der Einzelkapitalien und den ökologischen Grenzen. Eine Absolute Entkopplung des Wirtschaftswachstums vom Ressoucenverbrauch reicht nicht. Eine Entkopplung um den Faktor 10 wäre notwndig, das ist unrealistisch. Es ist tatsächlich eine Schrumpfung der Ökonomie notwendig. Schrumpfung der Ökonomie hat Konsequenzen auf z. B. die Arbeitsplätze.

Azam

Die Expansion, das Wachstum ist in der Definition des Kapitals selbst gegeben. Bruch mit der Wachstumslogik ist Bruch mit dem Kapital. Die Rolle der Herrschaft muss sich wandeln. Maßstab des Wachstums ist das BIP

Wachstum ist auch eine Ideologie
Wachstum ist imperial Wachstum und Ressourcenverbrauch führt in die Katastrophe. Ein negatives Wachstum muss auch durch eine Wende in den ideologischen Vorstellungen begleitet sein. Es muss zu einem politischen Projekt werden.

Ralf Fücks

Wachstum ist kulturell identisch mit Fortschritt, mit Verbesserung der Lebensqualität der breiten Massen Der Zusammenhang besteht global. Es ist gleichbedeutend mit dem Eintritt in die Moderne, daher besteht uns ein neuer Wachstumsschub bevor, weil Asien und Arabien in die Moderne eintritt.

Wachstum muss vom Optimismus begleitet sein. Es darf keine Angst geschürt werden vor der Zukunft, sie ist ein schlechter Ratgeber.

Altvater

Man darf die Augen nicht vor der Wahrheit verschließen. Angst kann auch mobilisieren. Nordafrika zeigt auch die Geschäft mit Öl, während Italien in Bengasi Verträge über Öllieferungen abschloss wurden in Tripolis bombardiert.

Man darf aber auch Grenzen nicht missachten, versuchen sie weiter herauszuschieben schlägt fehl. Es kann zum Tipping-Point kommen (Tipping Points zeichnen sich dadurch aus, dass bei ihrem Erreichen das System nicht mehr proportional auf Änderungen reagiert, sondern chaotisch. So hätte eine geringe Änderung der Temperatur an einem solchen Punkt einen drastischen Effekt auf ein Ökosystem. Der Golfstrom würde also nicht proportional zur Erderwärmung langsamer, sondern stoppt plötzlich ganz. Ebenso setzt der Monsun ab einem gewissen Punkt aus und wird nicht einfach nur schwächer.) dialektisches Umschlagen angehäufter Quantitäten in eine neue Qualität.
Der Hunger auf der Welt nimmt gegenwärtig wieder zu.

Stratmann

Kapitalismus muss überwunden werden, weil:
  • a) Das notwendige ökologische Gleichgewicht erfordert neue Lebensweise, z. B. Reduzierung des CO2 Ausstoß von 10 t/a auf 2,0 bis 2,5 t/a und Person (Indien 1 t/a und Person)
  • b) Der Atomausstieg muss durch Einsparung von Energie nicht durch dem Umstieg gesichert werden, z. B Auto freie Sonntage
  • c) Ökologische Steuerreform z. B: Benzinpreis 2,50 €
  • d) Arbeitszeitverkürzung auf 25 h/Woche bei vollem Lohnausgleich nur für die unteren Lohngruppen
  • e) Schaffung sozialer Gerechtigkeit – Umverteilung von oben nach unten, Lastenausgleich,
  • f) Drosselung oder Reduzierung der Produktion, weil die Reduzierung auf 1/5 oder ¼ des CO2 Ausstoßes nicht anders in kurzer Zeit realisierbar ist.

Azam

Der Club of Rome wies bereits Ende der 1960iger Jahren auf die Notwendigkeit umzusteuern hin. Heute ist es so, das 20 % der Erdbevölkerung 80 % des Energieverbrauches verursachen. Die notwendige drastische Reduzierung des Energieverbrauches ist durch Erhöhung der Energieeffizienz allein nicht machbar. Es müssen die Mechanismen überwunden werden, die den Wachstumszwang verursachen und das ist das Streben nach Profit. Es muss eine völlig andere Entwicklung eingeleitet werden.

Eine andere Gesellschaft ist notwendig

F02 Triebkräfte des Wachstums

Niko Peach (außerplanmäßiger Professor an der Uni Oldenburg Lehrstuhl Produktion und Umwelt, Vorsitzender der Vereinigung für Ökologische Ökonomie und im wissenschaftlichen Beirat von ATTAC)
Athanasios Karathanassis (Politik und Sozialwissenschaftler, Lehr an der FU Berlin, Uni Hannover, Arbeitsschwerpunkte gesellschaftliche Naturverhältnisse, Politische Ökonomie, Globalisierung sowie soziale Bewegungen im Postfordismus)
Adelheid Biesecker (Prof. fürPolitische Ökonomie UNI Bremen, Feminisitische Öknomie, Zukunft der Arbeit, wissenschaftlicher Beirat von ATTAC)

Biesecker

BIP wächst allein, BIP ist der Maßstab für Sorglosigkeit, BIP ist auch Ausdruck der Gier nach Profit, als Ursache des Wachstumszwanges.
Kapital hat keinen sozialen Rahmen und lässt sich in ihm nicht einzwängen,
Unbeachtet blieb bislang die Reproduktionsarbeit (häusliche Sphäre) bleibt vorallem den Frauen vorbehalten, hier geht es um den Erhalt des Lebens, ohne die Reproduktionsarbeit wäre der Kapitalismus undenkbar, entzieht sich der Marktlogik

Niko Peach:

Die Marktwirtschaft ermöglichte Arbeitsteilung über Wertschöpfungsketten, die mit weiterer Spezialisierung immer länger wurden. Die Folge ist Fremdversorgung. Das Steuerungsmedium ist hierbei das Geld,
Arbeitsinput ist damit der Maßstab des Konsums,
Nunmehr ist Selbstversorgung angesagt, um aus der Marktlogik aussteigen zu können. Er stellt sich vor, das ein gewisser Teil der Selbstversorgung anheimfällt und der restliche Teil weiterhin als marktförmige Arbeit geleistet wird.

Karathanassis

Kapitalismus ist Stoffmehrung, Wert Stoffkopplung,
Wert, Mehrwert ist Triebfeder des Wachstums,
Der Planet Erde ist begrenzt aber der Wert und Mehrwert, die Akkumulation von Kapital will grenzenlos wachsen
Damit sind dem System Grenzen gesetzt. Grenzen sind auch durch die Finanzierbarkeit gegeben,
Der Zeit zur Arbeit und des Konsums sind auch Grenzen gesetzt
Wo Geld zum Kapital wird entsteht der Wachstumszwang
Geld allein als Tauschmittel – Regionalwährungen
Die Verfügbarkeit der Ressourcen geht zurück
Die Kapitalakkumulation geht nicht ohne Stoffakkumulation
Die Stoffkrise (Peak Oil) wird daher zur Kapitalkrise

Ressourcen der Arbeit, Ressourcen der unbezahlten Arbeit

Die Fremdversorgung wird zusammenbrechen – Selbstversorgung sollte an diese Stelle treten.

Schwerwiegende Folgen für die Marktwirtschaft

Hierbei die Rolle der Wissenschaften, der Ökonomie bisher Verschleiert die Neoklassik beispielsweise die Dramatik der Situation
Die Neoklassig bleibt der ökonomischen Rationalität verhaftet.

Die Pflicht der Wissenschaft, insbesondere der politischen Wissenschaft ist die Vorbereitung der Postwachstumsgesellschaft.

Hierbei sollte auch der Lebensstil diskutiert werden, Aufhebung der Fremdversorgung, Grenzen der Bedürfnisse

Das Bedeutet die radikale Demokratisierung der Wirtschaft und Gesellschaft auf allen Ebenen auch andere Formen der Demokratie, Beseitigung von Ungerechtigkeiten,

Bedürfnisse sind nicht maßlos, das Kapital, die Kapitalakkumulation ist maßlos!

Die Modernität muss auf den Prüfstand – kritische Reflexion

Teilen von Konsum (sharing), Entschleunigung ökonomischer Prozesse

P04 Wachstumsstrategien Krise der Arbeit

Dierk Hirschel (Ökonomie und Wirtschaftsexperte der Gewerkschaft, ver.di,)
Ingeborg Wick (wissenschaftliche Mitarbeiterin Fachbereich "Frauen und Weltwirtschaft" SÜDWIND Institut, forscht zu Themen wie Sozialstandards im Welthandel)
Thomas Sablowski (Politikwissenschaftler Uni Wien, wissenschaftlicher Beirat von ATTAC)

Marx Über Friedrich List Buch "Das nationalökonomische System …"

Sablowski

Kapitalistische Produktion – Indikator ist das BIP
Es zeigt nicht den stofflichen Reichtum an auch ein Indikator der Kapitalakkumulation
Ausdehnung des Kapitals führt zum Wachstumszwang. Schafft auch Arbeitsplätze
Beseitigt auch Arbeitsplätze über den Mechanismus des relativen Mehrwerts

Gegenwärtig Umverteilung von unten nach oben
Sinkende Lohnquoten, strukturelle Probleme
Seit den 1970iger Jahren Verschiebung des Kräfteverhältnis zugunsten des Kapitals
Grenzen der Industrieentwicklung Abwandern der Arbeitsplätze nach z. B. China

Wick

Zuwachs der Macht an Unternehmen
Zuwachs an Produktivität zulasten von Arbeit
Gewerkschaftlicher Einfluss wird abgebaut

Hirschel

Gewerkschaften existieren bei zunehmender Unsicherheit von Arbeit
Gewerkschaften setzen sich nicht als Aufgabe die Überwindung des Kapitalismus, sondern müssen sich entsprechend ihrer Aufgabenstellung (Interessenvertretung der Arbeiter) im Kapitalismus einrichten
Kampf um Humanisierung der Arbeitsbedingungen
Gewerkschaften bewegen sich innerhalb ihres Gestaltungsspielraumes, der sich zunehmend einengt
Für antizyklische Wirtschaftspolitik und Linkskeynesianismus
Vorbild Schweden und Skandinavien
Für andere Art von Wachstum
Investition in andere Bereiche der Arbeit Bildung, Pflege Betreuung, Erziehung, Wissenschaft

F08 Strategische Probleme eines gerechten Übergangs (Just Transition)

Mario Candeias (Referent für Kapitalismuskritik und Gesellschaftsanalyse am Institut für Gesellshaftsanalyse der RLS)
Ulla Lötzer stellv. Vorsitzende der Bundestagsfraktion DieLinke
Ralf Krämer Bundesvorstand ver.di, Mitglied der Programmkommission DieLinke
Cecil D. Corbin-Mark Just Transition USA New York

Cecil D. Corbin-Mark

Beispiel Betonwerk, sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die Umweltbedingungen sind/waren dort Gesundheitsschädlich

Aufgabe der just transition Verbindung von ökologischen und sozialen Interessen
Angst um Erhalt der Arbeitsplätze keinen Einfluss von Gewerkschaften, Manipulierte Informationen
Zuerst Hoffnung in Manager gesetzt,
Spannungen zwischen Interessen der Arbeit und den der Umwelt
Probleme jedoch nur lösbar, wenn beide Interessen berücksichtigt werden,
Rolle von Bildung und Information ist sehr wichtig, dazu wurden Foren, Workshops und Arbeitskreise gebildet.
Bewusstwerden der Situation, gemeinsame Erarbeitung von Lösungswegen bei Anerkennung der gegenseitigen Interessen, Es dürfen nicht Umweltinteressen gegen soziale Interessen ausgespielt werden.
Workshops auf lokaler Ebene und politischer zentraler Ebene
Dabei reift die Erkenntnis, dass ökologische Probleme nicht ohne die Lösung sozialer Probleme gelöst werden können und umgekehrt
Interessenkombination
Es wurde ein Fond eingerichtet, der diese Arbeit finanzierte
Es wurden Experten herangezogen
Damit Forderungen
  • Politische Regulierung Vergabe von Ressourcen
  • Demokratisierung der Wirtschaft
  • Mitbestimmung über Produktionsentscheidung (Wirtschaftsräte)

WS41 Arbeit, Teilhabe und gutes Leben

Werner Rätz, ATTAC Genug für alle
Silke Helfrich (Bildungsreferentin und Publizistin, Globalisierung und Entwicklungszusammenarbeit, Gemeingüter "Wem gehört die Welt , die Wiederentdeckung der Gemeingüter)
Adelheid Biesecker (Prof. fürPolitische Ökonomie UNI Bremen, Feminisitische Öknomie, Zukunft der Arbeit, wissenschaftlicher Beirat von ATTAC)
Andreas Exner Publizist, Redakteur der Zeitschrift "Streifzüge" Mitbegründer des Netzwerkes Social Innovation)

Rätz

Profitlogik, es werden Waren nicht zur Bedürfnisbefriedigung sondern zur Erlangung von Profit hergestellt.
Wirtschaftsdemokratie bricht mit der Profitlogik
  • a) Mittels der Genossenschaftsbewegung
  • b) Mittels Mitbestimmung
  • c) System der Produktion dem Menschen anpassen

Biesecker

Postwachstumsgesellschaft ohne die Reproduktive Arbeit der vorwiegend Frauen undenkbar
Dazu drei Ebenen erstens Reduzierung Stoffverbrauch zweitens soziale Dimension nicht außer Acht lassen drittens Rolle der Suffizienz
Radikale Reduzierung der Erwerbsarbeit, Umverteilung der Arbeit,
Der Transformationsprozess zur Postwachstumsgesellschaft wird durch heftige Verteilungskonflikte begleitet sein.
Schaffung der Möglichkeit der Suffizienz und der Möglichkeit des Aussteigens (BGE)
Rolle der Demokratie
Umstieg von der ökonomischen Rationalität zur ökologischen Rationalität

Helfrich

Was ist Gemeingüterproduktion, bricht mit der Logik des Kaufens, was wir selbst für uns produzieren brauchen wir nicht zu kaufen
Weg der direkten Bedarfsbefriedigung
Die Kette Arbeit – Geld – Bedürfnisbefriedigung wird aufgehoben
Weniger Arbeit, mehr Zeit gutes Leben

Biesecker

Wachstumszwang schafft Arbeitsplätze ab, der Staat ist Walter des Wachstumszwanges, damit für die Transformation zur Postwachstumsgesellschaft kein Partner

Selbstproduktion ermöglicht die Vielfalt der Lebensstile
Je mehr Commons umso weniger Markt
Commonsproduktion, Peer Produktion, Produktion von Gebrauchswerten

Rätz

Strukturwandel zur Postwachstumsgesellschaft in drei Ebenen
  1. Braucht soziale Begleitung, Gemeinschaft Gesellschaft
  2. Commons Gemeingüter
  3. Das kritische alternative Bewusstsein entsteht in den Kämpfen um die Alternative

Die Geschichte verläuft nicht kontinuierlich, sondern in Sprüngen

Zusammenfassung von Bernd, formatiert und ins Internet gestellt von Uwe
Haftungs Ausschluss.

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