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Fair Future

Aussagen aus dem gleichnamigen Buch, herausgegeben vom Wuppertal-Institut, Vertrieb über die Bundeszentrale für politische Bildung

1. Gerechtigkeit für Realisten

Ausgangspunkt ist, daß die alte Weltordnung zwischen Norden und Süden ihre Kraft verloren hat, die ökologischen, ökonomischen und sozialen Wirkungen der Politik des Nordens erreichen jetzt den Norden selbst.

Die Politik des Nordens gegenüber dem Süden ist eine lange Geschichte von Demütigungen und arroganter Aufteilung. Nicht allein Armut und Elend in der dritten Welt sondern vor allem die Empörung über die Machtverteilung in der Welt ist der Treibstoff des Terrorismus.

Als Menetekel dafür und auch für die Verwundbarkeit imperialistischer Zentren kann der Anschlag auf das World Trade Center 2001 gesehen werden.

Mit der Globalisierung rücken Verlust- und Gewinnzonen zusammen, die Spaltung der Welt in Arm und Reich wird zur Bedrohung, weil die Wirkungen auf die Verursachen unmittelbar und zunehmend zurückschlagen.

Ebenen der Interdependenzen:
  • Technische Ebene - moderne Transport- und Kommunikationssysteme, die weltweite Interaktion wird zum täglichen Brot für die transnationale Mittelklasse
  • Politische Ebene - der Übergang zum transnationalen Globus hebt die Nationalstaatlichkeiten auf "Im Zuge der Globalisierung gelangte jene Ordnung an ihr Ende, die man als die ‚Westfälische Konstellation' bezeichnet hat. In der Folge des Westfälischen Friedens von 1648, der das Prinzip der territorial bezogenen Souveränität durchsetzte, war der europäische Nationalstaat entstanden."
  • Symbolische Ebene - dies ist die selbstreflektierende herangereifte Vorstellung vom Globus. Immer mehr Menschen sehen die Welt als Gesamtzusammenhang.

Problem Gerechtigkeit: Die Welt steht angesichts bedrohlicher Abhängigkeiten vor einer Verzweigungssituation, an der sich der Weg zu einer Gerechtigkeitsordnung oder zu einer Herrschaftsordnung gabelt.

Im Zuge der Globalisierung verstärkte sich die globale Ungleichheit meßbar am Gini Koeffizienten.

Betrachtung China und Indien. Die Globalisierung hat ein janusköpfiges Gesicht: manche Länder wie China und Indien erleben den Anschluß andere insbesondere in Schwarzafrika und in Asien fallen hoffnungslos zurück.

Zudem nimmt insbesondere in den Schwellenländern die innere Differenzierung zu oder bleibt gleich. Zudem vergleichen sich im Zuge der Globalisierung immer mehr Menschen der Dritten Welt mit der Ersten Welt.

Weltarmut: Setz man das "Ein Dollar" oder "Zwei Dollar" Kriterium an so scheint die Weltarmut zurück zugehen. Dies ist jedoch vor allem der Entwicklung in China und Indien zu verdanken. Außerhalb von China und Indien hat sich die Weltarmut erhöht.

Hinzu kommt, daß die Frauen insbesondere in der Dritten Welt die eigentlichen Verlierer der Globalisierung sind.

Endliche Welt: Begriff des "ökologischen Fußabdruck". Er liegt heute um 20 % höher als die biologische Kapazität der Erde, die etwa 1985 überschritten wurde.

Der Umweltverbrauch prägt nicht nur die Beziehung der Menschen zur Natur, sondern auch die Beziehung der Menschen untereinander.

Dilemma der Aufholjagd: Bisher wurden Wachstum als Positivsummenspiel gesehen; jetzt ist Wachstum ein Nullsummenspiel. Ökonomische Wertschöpfung geht immer mehr mit ökologischen Mißwertschöpfung einher.

Zum Beispiel die aufholende Entwicklung Chinas geht einher damit, daß der Verschleiß der Biosphäre vorangetrieben wird.

Das stellt das Wohlstandsmodell der Industriemoderne auf den Prüfstand. Mehr Gerechtigkeit in dieser Welt ist auf dem Verbrauchsniveau der Industrieländer nicht zu erreichen.

2. Ungleichheit im Umweltraum

Umfangreiches Zahlenmaterial!!!

Seit Jahrhunderten werden Naturgüter durch den internationalen Handel über den Erdball verteilt. Dabei folgen diese Ströme im Allgemeinen den Gravitationslinien ökonomischer und politischer Macht; die Kontrolle über die Bewegung wertvoller und wichtiger Stoffe ist seit alters eine Grundlage wirtschaftlicher Überlegenheit.

Verteilung der Schäden: Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die bitteren Auswirkungen des Klimawandels die Länder und Menschen am ersten und heftigsten treffen, die am wenigsten zu ihm beitragen. Es gibt also doppelte Verlierer.

Das Problem ist, daß die Wirkungen des Klimawandels schleichend zu Tage treten.

Ungleicher ökologischer Tausch. Einerseits Afrika nimmt am globalen Handel mit verarbeiteten Waren so gut wie nicht teil! Andererseits werden durch die Länder der Dritten Welt vorwiegend Rohstoffe mit fallender Preistendenz und durch die Erste Welt Fertiggüter mit steigender Preistendenz exportiert. Bezogen auf den ökologischen Fußabdruck findet hier ein ungleicher Austausch statt.

Zum Beispiel wird durch den Konsum tierischer Produkte, die einen hohen Flächenverbrauch haben, eine ausländische Flächenbelegung durch die erste Welt verursacht.

Ökologischer Rucksack bei Rohstoffimporten - bei einer Tonne primärem Aluminium 7 bis 8 Tonnen, der von Kupfer 500 Tonnen und von Gold 500.000 Tonnen.

Damit trennt sich der Raum zwischen denen, die die Umweltbelastung verursachen und bei denen die Umweltbelastungen anfallen oder Orte der Wohlstandsvorteile und der Umweltbelastungen.

Des weiteren findet die Entwicklung in den Schwellenländern nicht so statt, wie sie sich in den Industrieländern vollzog. Ungezählte Produktionsketten durchziehen kreuz und quer den globalen Raum. Transport- und Kommunikationstechnologien erlauben es, auch räumlich weit gespannte Produktionsnetzwerke zu koordinieren und zu kontrollieren. Vor diesem Hintergrund läßt sich der Erfolg der Schwellenländer nicht als Aufschwung von Nationen lesen, sondern als Aufschwung von Regionalräumen oder gar nur einzelnen Orten, die für globale Investoren günstige Merkmale aufweisen. Die Wachstumsregionen sind so in erster Linie als Knotenpunkte globaler Produktionsnetze und nicht als Vorreiter einer Volkswirtschaft zu betrachten.

Es vertiefen sich regionale und ebenso soziale Gegensätze, weil nebeneinander liegende Gebiete zur gleichen Zeit ganz unterschiedliche Funktionen für die transnationalen Produktionsketten spielen können.

Transnationale Verbraucherklasse: Angehörige der oberen Mittelklasse in den Südstaaten verbrauchen soviel Energie wie Gleichgestellte in den Industrieländern, weil sie ein gleiches Konsumtionsmuster haben.

3. Arenen der Aneignung

Sicherer Zugang zum Erdöl ist seit langem zentraler Faktor geopolitischer Strategien. Damit ist erkennbar, daß es den USA und ihren Verbündeten mit ihrem Eingreifen in den Nahen Osten (auch) um die Ölreserven geht. Damit Politik der Einflußsphären.

Problem des maximalen Förderpunktes - Erschöpfung der fossilen Ressourcen.

Aneignung von Ackerflächen - über den Fernhandel von Agrarimporten werden landwirtschaftliche Flächen zur global begrenzten Ressource.

Durch Außenhandelspolitik des Nordens wird die Kolonialpolitik fortgeführt, sie besteht darin, daß ihr eigener technologischer Vorsprung gegenüber der Dritten Welt nicht gefährdet wird und die Staaten des Südens weiterhin als Agrargüter- und Rohstofflieferanten zur Verfügung stehen. Andererseits exportieren die Länder des Nordens ihre überschüssigen Agrarprodukte derart subventioniert, daß die Staaten des Südens für ihre Agrarprodukte aus traditionellem, arbeitsintensivem Landbau keine kostendeckenden Preise mehr erzielen können. Daraus entstehen die entsprechenden Abhängigkeiten.

Das führt zu Landflucht im Süden, deren Städte platzen aus allen Nähten, werden unregierbar und zu gefährlichen Zeitbomben.

Ressource Wasser:

Staudämme - Verdrängung von Lebensraum und alten Kulturgütern.

Virtuelles Wasser - Wasserverbrauch in der Produktion.

Verschmutztes Wasser - Umweltverschmutzung durch Abwässer, Verschmutzung der Meere Artensterben

Lukratives Wasser - Wasser als Ware

Biopatente - Patente auf genetische Codes. Biopatente führen nicht zur Deregulierung sondern zur Erstregulierung. Streit um Regeln nach denen Patente vergeben werden.

Exklusive Verfügungsansprüche auf pflanzengenetische Ressourcen widersprechen dem Verständnis von Artenvielfalt als gemeinsames Erbe der Menschheit.

Gestohlenes Wissen ortsansässiger Bevölkerungsgruppen - Biopiraterie.

Die Privatisierung von Bio-Wissen trägt zur Vernichtung der biologischen Artenvielfalt bei.

4. Leitbilder der Ressourcengerechtigkeit

Die Entwicklung hat dem überlieferten Gerechtigkeitsdenken den Boden entzogen, da die Nationalstaaten eine immer geringere Rolle spielen und der globale Raum sich als gerechtigkeitsfreier Raum zeigt.

Drei Bestandteile der globalen Gerechtigkeit: Sicherheit, Selbstachtung, Weltbürgerlichkeit:

Sicherheit
Es entstehen Schicksalsgemeinschaften als Kennzeichen der globalen Welt. Das territoriale Gehäuse bietet keinen Schutz mehr, wiederholte Erfahrung von Abhängigkeit und Kontrollverlust z. B. durch globale Wirtschaft, importierte Unsicherheit usw. Ausweg kooperative Sicherheitspolitik.

Selbstachtung
Wenn Produktionsketten ganze Kontinente überspannen und Handel global reguliert wird, dann können die neu entstandenen Sozialräume kein ethisches Niemandsland bleiben. Sie fordern ähnliche Debatten und Absprachen zum richtigen Zusammenleben heraus wie die Gemeinwesen vor Ort.

Weltbürgerlichkeit
Drei Überzeugungen stecken das Terrain der Weltbürgerlichkeit ab. Erstens kommt moralische Anerkennung hauptsächlich Personen zu und nicht Clans oder Staaten. Zweitens gilt diese Anerkennung allen lebenden Menschen in gleicher Weise, nicht nur Männern oder Christen etc. Und drittens bringt jeder Mensch allen anderen Menschen moralische Anerkennung entgegen.

Der Zweck der Gerechtigkeit kann darin gesehen werden, insbesondere die Schwächeren gegen Regellosigkeit, gegen Gewalt zu schützen. Bei Gerechtigkeit geht es um soziale Verbindlichkeit, um Rechte, die zu erfüllen ein anderer die Pflicht hat. Damit ist sie zu unterscheiden von Großzügigkeit oder Barmherzigkeit.

Gerechtigkeit als Anerkennung als vollberechtigtes Mitglied der Gesellschaft, z. B. Frauenrechte, Minderheitenrechte usw.

Gerechtigkeit als Verteilung: Es war vor allem das Kampffeld der bürgerlichen Revolution und der Arbeiterbewegung.

Existenzrechte - Menschenrechte, Recht ein würdiges Leben zu führen, das physisch sicher ist und die Ausübung des eigenen Willens erlaubt.

Ressourcenansprüche zurückbauen

Gut 25 % der Weltbevölkerung eignen sich etwa 75 % der Weltressourcen an.

Überleben vor Wohlstand

Freiheit vor Überverbrauch - Austausch fair gestalten.

Abschöpfung und Wertschöpfung - ökologische Ungleichheit im Austausch.

Nachteile ausgleichen - ausgleichende Gerechtigkeit als Kompensationsmethode.

5. Gerechtigkeitsfähiger Wohlstand

Jenes Feuerwerk an Ressourcen, das Europa abgebrannt hat, um groß zu werden, ist nicht wiederholbar, schon gar nicht an vielen Orten der Welt und mit ungleich größeren Bevölkerungen.

Kontraktion und Konvergenz - Ziel die Absorptions- und Regenerationsfähigkeit der Biosphäre nicht mehr zu überfordern. Damit streben alle auf einen gemeinsamen Zielkorridor im Stoff- und Energieumsatz (Bei Anerkennung spezifischer Unterschiede).

Für Industrieländer bedeutet dies Verminderung des Ressourcenverbrauchs.

Die Ressourcengerechtigkeit in der Welt hängt davon ab, ob die Industrieländer imstande sein werden, sich aus der Übernutzung des globalen Umweltraums zurückzuziehen. Z. B. Reduzierung der Verbrennung fossiler Energieträger um 80 bis 90 % bis zur Mitte des Jahrhunderts!

Wohlergehen und Ressourcenverbrauch - läuft zwei Grundannahmen zuwider: erstens der Erwartung, daß die Wirtschaftsentwicklung an einem hohen Ressourcenverbrauch gebunden ist und zweitens das menschliches Wohlergehen mit zunehmenden Ressourcenverbrauch steigt.

Tatsache: menschliches Wohlergehen ist nur lose mit dem Ressourcenverbrauch gekoppelt. Subjektives Wohlergehen hat oberhalb einer gewissen Stufe nicht mehr viel mit der Höhe des Einkommens zu tun; Lebensqualität hat nur begrenzt mit Lebensstandard zu tun. Wohlstand hat viele Dimensionen. Es ist abwegig eine Steigerung des Wohlergehens nur über die Maximierung des Geldkapitals zu suchen. Synergie von Natur- und Sozialkapital.

Wege zum Rückbau des Hochverbrauchs

Effizienz - Verringerung des Einsatzes von Energie und Stoffen pro Ware - Grenzen: verzeichnet nur Erfolge beim spezifischen Ressourcenverbrauch aber nicht im Gesamtverbrauch.

Konsistenz - Vereinbarkeit von Natur und Technik - Prinzip: industrielle Stoffwechselprozesse dürfen die natürlichen nicht stören. Beide sollen einander möglichst ergänzen oder verstärken. (Kreislaufführung) Abfall freies produzieren. Grenzen: Der Verbrauch wird nicht allseitig begrenzt.

Suffizienz - Fragt nach dem, was genug ist, was der Wirtschaft und den Lebensweisen gut bekommt, d. h. nur soviel an Leistung in Anspruch nehmen, wie für das Wohlergehen der Einzelnen und des Ganzen zuträglich ist. Effizienz verlangt die Dinge richtig zu tun Suffizienz verlangt die richtigen Dinge zu tun.

Alle drei Wege in Kombination bringen den Erfolg.

6. Verträge für Fairness und Ökologie

Die Verwirklichung einer Weltbürgerschaft verlangt, daß die Staaten, Gruppen von Menschen und Menschen davon ablassen, sich wie konkurrierende Einzelwesen zu benehmen, die nur auf relative Machtvorteile aus sind.

Zwei Konzepte der Globalisierung stehen im Konflikt: Die marktgeleitete Globalisierung - will einheitlichen und durchgängigen Wirtschaftsraum Die politikgeleitete Globalisierung - will die Welt nicht als Wirtschaftsarena sondern als Gemeinwesen

Viele Beispiele!!!

7. Was taugt Europa?

geschrieben und gestaltet von Bernd nach dem gleichnamigen Buch, Gestaltung angepasst und ins Netz gestellt von Uwe

Anmerkungen

  • Anmerkung von Sebastian
    • Die Voraussage, dass die Nationalstaatlichkeiten aufgehoben werden, ist mit Vorsicht zu genießen. Es gab schon öfters Voraussagen, dass etwas (z.B. die Religion) verschwindet, weil sich die Bedingungen geändert haben. Es kann ebenso sein, dass sich die Nationalstaaten an die neuen Bedingungen anpassen.
  • sonstige Anmerkungen
    • Die negativen Auswirkungen der Politik des Nordens gegenüber dem Süden auf den Norden selbst sind heutzutage sicher stärker und unmittelbarer als früher. Aber hatte die Kolonialpolitik nicht auch schon früher öfters negative Auswirkungen auf die Ärmeren im Norden (z.B. Soldatenverkauf, zusätzliche Kolonialausgaben, Teile-und-herrsche-Politik)?
    • Die Bezeichnung "dritte Welt" stammt aus einer typisch nord-westlichen Sicht. Der eigene Bereich galt als Maßstab, die anderen Länder wurden danach beurteilt, wie weit entfernt sie waren. Von etwas kritischeren Personen wird deshalb die Bezeichnung heute in Anführungszeichen verwendet oder es werden die ärmeren Länder des Südens sogenannte dritte Welt genannt. Daneben wurde die Bezeichnung Zweidrittelwelt (2/3-Welt) gefunden. Diese klingt so ähnlich. Deshalb ist klar, was gemeint ist. Gleichzeitig ist sie den Verhältnissen wesentlich angemessener. Aus der verwendeten Bezeichnung lässt sich häufig ableiten, wie sehr sich die verwendenden Personen kritisch mit diesen Fragen auseinandergesetzt haben.
    • Der Gini-Koeffizient ist Null bei Gleichverteilung und fast 1, wenn eine Person alles hat. Zum Vergleich:
      • In der Bundesrepublik betrug der Gini-Koeffizient bezüglich des Einkommens 2003 0,257 (1998: 0,255) und bezüglich des Vermögens 0,675 (1998: 0,665).
    • Es ist die wirtschaftliche und die soziale Entwicklung zu unterscheiden. Es kann durchaus sein, dass ein Land wirtschaftlich sehr erfolgreich ist, aber dies nur einer kleinen Minderheit zugute kommt. Interessant ist, inwiefern es den jeweils Ärmsten besser geht.
    • Das Ein- oder Zwei-Dollar-Kriterium ist wenig aussagekräftig. Einerseits wird die unterschiedliche Alltagskaufkraft dabei unzureichend berücksichtigt. Andererseits ist es ein Unterschied ob eine Person / eine Familie / eine Dorfgemeinschaft sich weitestgehend selbst versorgt oder mit dem Geld alles gekauft werden muss, was gebraucht wird. Im ersteren Fall müssen nur die Dinge gekauft werden, die nicht vor Ort selbst hergestellt werden können. Im letzteren Fall müssen auch Nahrung, Kleidung, Wohnung, Wasser usw. davon bezahlt werden. Eine Erhöhung des Einkommens bei gleichzeitiger Wegnahme der Ressourcen für eine Selbstversorgung führt meist dazu, dass die Person trotz höheren Einkommens weniger zum Leben hat.
    • Dass das Wachstum früher ein Positivsummenspiel war, bedeutet nicht, dass es für alle von Vorteil war. Es kann auch bedeuten, dass die Reichsten mehr gewannen, als die Armen verloren.
    • Wenn Sicherheit, Selbstachtung und Weltbürgerlichkeit als die drei Bestandteile globaler Gerechtigkeit betrachtet werden, wird nur die geistige Seite betrachtet. Die materielle Seite (ausreichende Verfügung über die Ressourcen für alle) und die Machtverhältnisse werden dabei nicht berücksichtigt.
    • Ich stimme vollkommen zu, dass "subjektives Wohlergehen oberhalb einer gewissen Stufe nicht mehr viel mit der Höhe des Einkommens zu tun" hat. Gerade deshalb möchte ich "Überleben vor Wohlstand" nur auf den materiellen Wohlstand beziehen. Für "subjektives Wohlergehen" und nicht nur für das reine Überleben für alle bin ich durchaus.
    • Unter Auseinandersetzung mit einigen Begriffen steht eine Bewertung verschiedener Formen von Nachhaltigkeit. Effizienz und Konsistenz gehören dabei zur technischen Nachhaltigkeit. Dabei wird versucht, technische Lösungen zu verwenden. Diese helfen meist nur kurzfristig und verursachen häufig andere Schäden. Die eigentlichen Problemursachen werden nicht beseitigt.
    • Deshalb reicht eine einfache Kombination von Effizienz, Konsistenz und Suffizienz nicht aus. Erforderlich ist vielmehr eine klare Zielbestimmung und anschließend die Auswahl geeigneter Mittel. Das Ziel ist dabei eine grundsätzliche Lösung des Gesamtproblems, nicht nur eines Einzelproblems.
    • Die Welt als Gemeinwesen ist sicher besser als als Wirtschaftsarena. Zu fragen ist aber: Gemeinwesen wofür?

Uwe
Haftungs Ausschluss

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