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ZUR AUFKLÄRUNG EINES DÜSTEREN KAPITELS: DER EUROPÄISCHEN FLÜCHTLINGSPOLITIK

Oder: Unser Bekenntnis zu den Menschenrechten auf dem Prüfstand
Nachdenklicher Kommentar für Monat Juli 2009 von Siegfried Böhringer Heute mache ich es mir einfacher als sonst, indem ich mit den Worten Heribert Prantls; Leiters der Redaktion Innenpolitik der Süddeutschen Zeitung. ein Thema anspreche, das in diesem Wahljahr eher am Rande auftaucht und doch ein grelles Licht wirft auf die Zwiespältigkeit abendländischer Menschenrechtsbekenntnisse. Auch verzichte ich diesmal auf einen zweiten Teil meines Kommentars mit einer Bildbetrachtung. Die von mir zitierten und mit einem Leitwort versehenen Sätze stammen aus Prantls Beitrag zum diesjährigen, am 2.Oktober gefeierten Tag des Flüchtlings. Heribert Prantl wurde im vergangenen Jahr mit dem Kettelerpreis der Stiftung Zukunft der Arbeit und der sozialen Sicherung (ZASS) der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung geehrt. Das Preisgeld stiftete er an die STIFTUNG PRO ASYL, der bekanntesten deutschen Organisation, welche ohne Schonung der amtlichen Politik für die Solidarität mit Flüchtlingen steht und arbeitet.

DIE PARADOXE FURCHT VOR DEN FEINDEN DES WOHLSTANDES: "18 Millionen Afrikaner sind seit Jahren auf der Flucht, von Land zu Land, nach Süden, nach Südafrika, oder nach Norden, nach Europa. Sie fliehen nicht nur vor Militär und Polizei, nicht nur vor Bürgerkrieg und Folter. Vielen Millionen drohen absolute Armut und Hunger; und es lockt die Sehnsucht nach einem Leben, das wenigstens ein wenig besser ist. Die Flüchtlinge gelten als Feinde des Wohlstands. - Sie wollen nicht krepieren, sie wollen überleben - und sie werden betrachtet wie Einbrecher, weil sie einbrechen wollen in das Paradies Europa.- Deswegen wird aus dem "Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts", wie sich Europa selbst nennt, die Festung Europa."

DIE UNWILLKOMMENEN BOTSCHAFTER DER MENSCHENRECHTE: "Staaten haben Botschafter mit Schlips und Kragen. Die Menschenrechte haben auch Botschafter, nur kommen sie meist nicht so elegant daher - es sind die Flüchtlinge und Asylbewerber. Sie sind die Botschafter des Hungers, der Verfolgung, des Leids. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist ihre Depesche. Indes: Europa mag diese Botschafter nicht empfangen, Europa mag sie nicht aufnehmen. Die europäischen Außengrenzen wurden so dicht gemacht, dass es dort auch für die Humanität kein Durchkommen mehr gibt. Manchmal werden tote, manchmal werden lebende Flüchtlinge an den Küsten Andalusiens angespült. Das Mittelmeer ist ein Gottesacker geworden für viele, die sich auf den Weg gemacht haben".

EUROPA WÄSCHT DIE HÄNDE IN UNSCHULD:
"Menschenrechtsberichte wecken den Pharisäer im Europäer. Wir stellen uns hin wie der Pharisäer im Lukas-Evangelium, Kapitel 18, Vers 11: "Gott, ich danke Dir, dass wir nicht so sind wie die bösen Diktatoren, ich danke Dir, dass wir die Menschenrechte achten, dass wir ganz und gar nicht so sind wie die dort in den Entwicklungsländern, die foltern und morden und selbst Frauen und Kinder nicht schonen." Auch Pontius Pilatus ist eine große Nummer auf dem internationalen Parkett. Er wäscht sich die Hände in Unschuld, wenn Flüchtlinge auf ihrer Flucht zu Hunderten und Tausenden krepieren."

Übrigens: Der volle Text von Prantls Aufsatz und vieles andere zum Thema ist zu finden im Internet bei http://www.proasyl.de. Daß es in Deutschland und anderen europäischen Ländern so viele Inititativen für Flüchtlinge gibt, läßt uns hoffen. Ich meine: Erst wenn wir Europäer es lernen, von der Illusion unserer moralischen Größe Abschied zu nehmen, können wir glaubhaft für Gerechtigkeit auf der ganzen Erde eintreten. Dieses Lernen kann nie aufhören, wie Benjamin Britten, englischer Komponist, über jede Art von Lernen sagt:
"Lernen ist wie ein Rudern gegen den Strom./ Wenn man aufhört, treibt man zurück."

Laßt uns nicht aufhören, gegen den Strom zu rudern. Herzlich grüßt Siegfried Böhringer .
Haftungs Ausschluss.

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