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DER SCHLÜSSEL ZU JEDEM GUTEN MITEINANDER: WAHRE DEMOKRATIE

Warum eine menschliche Welt so dringend ein neues Demokratieverständnis braucht
Der Nachdenkliche Kommentar für Oktober 2008 von Siegfried Böhringer

Ich verachte keinesfalls die "formale Demokratie", die wir in allen westlichen Industrieländern haben. Sie gibt mir überhaupt erst die Möglichkeit, ohne Furcht eine eigenständige Meinung zu vertreten. Wieder einmal schließe ich mich dabei dem Plädoyer eines wirklichen Fachkenners an, nämlich von Emanuel Richter. (Professor für Politische Wissenschaft in Aachen.) Die folgenden Zitate stammen aus seinem Vortrag "Der Ursprung der Demokratie", in welchem er die Ergebnisse seines neuen Buches "Die Wurzeln der Demokratie" zusammenfaßt. Hier einige wesentliche Fragen und Antworten zum Thema:

  • Frage 1: Warum ist ein neues Nachdenken über "Demokratie" notwendig? Antwort: Weil die Politikverdrossenheit der Beherrschten und das Machtstreben der Herrschenden auch in unserem Land der Entwicklung echter Demokratie im Weg steht. ("Politik wird .. zum lästigen Nebenaspekt eines gelungenen Lebens erklärt, dessen Sinnerfüllung in der möglichst frei gestaltbaren Privatsphäre liegt." Freiheit wird so zur "Freiheit von der Politik". Und: für die Herrschenden wird "Demokratie .. vielfach .. ein bloßes Mittel zur Beschaffung von öffentlicher Unterstützung" - und auch von Legitimation und Folgebereitschaft für ihr politisches Entscheiden.
  • Frage 2: Ist "Demokratie" nicht doch zweitrangig für das Wesen des Menschseins? Antwort: Nein und abermals Nein. Wie es nicht nur die Weltreligionen bekunden, sondern auch alle neueren Forschungen über die Entwicklung des Individuums, über die Evolution der menschlichen Gattung, seine Genetik und seine Hirnphysiologie zeigen, ist der Mensch von Anfang an angelegt und angewiesen auf die intensive, achtungsvolle zwischenmenschliche Kommunikation.. ("Nur im sozialen Miteinander erfährt der Mensch .. seine Entwicklung zu einer eigenständigen 'Person'. - Soziale Integration und die wechselseitige respektvolle Anerkennung stellen eine anthropologisch gebotene Lebensform dar, die sich in der gelungenen Bindung zwischen Eltern und Nachkommen ebenso verwirklicht wie in der umfassenden Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in die Belange der kollektiven Lebensbewältigung.")
  • Frage 3: Wie zeigt sich wahre Demokratie im politischen Bereich? Antwort: Sie zeigt sich im gleichgeachteten, aktiven Miteinander gemeinsamer Daseinsgestaltung ohne gesellschaftliches 'oben' und 'unten'. (Es "muss die Demokratie auf einen Austausch unter gleichrangigen Partnern und auf die Einbindung aller .. in die gemeinsame Lebensbewältigung ausgerichtet sein. - Aus der Begegnung unter den Bedingungen der Gleichheit erwächst die soziale Anerkennung. - Die Bürgerinnen und Bürger erfahren sich zunehmend als handlungsmächtige politische Akteure", weil der Bürger nicht "anonym regiert wird, sondern weil er letztendlich selbst regiert.")
  • Frage 4: Was bedeutet dies für die Integration von Migranten, besonders von Muslim/innen in unserem Land? Antwort: Echte Demokratie ist die einzige Bedingung gelungener Integration. Mangelhafte Integration ist immer ein Zeichen von mangelhafter Demokratie. ("Die Demokratie ist .. eine Praxis der partizipatorischen Einbindung möglichst aller Bürgerinnen und Bürger." Ohne sie "gibt es nur zwei scheinheilige Alternativen für die Zuwanderer: Assimilation bis zur Unkenntlichkeit der eigenen Merkmale oder unerbittliche fremdenfeindliche Ausgrenzung. Muslime müssen zu Dialogpartnern eines erweiterten kulturellen Selbstverständnisses aufrücken" .. durch die "Einbindung der Migrantinnen und Migranten in zentrale gesellschaftliche und politische Diskurse" mit dem Vorrang gleichwertiger Bildung.)

Laßt uns überall unerschrocken bestehen auf einem gleichgeachteten Miteinander. So nur können wir der Spaltung der menschlichen Gesellschaft entgegenwirken!
Es grüßt Euch herzlich Siegfried Böhringer.

(41) Miteinander "auf dem Weg des Friedens"

... die Grund-Eigenschaften eines guten menschlichen Miteinander, um welches es in diesem Nachdenklichen Kommentar geht:
  1. Alle sind auf dem Weg, weil Demokratie immer neuen Situationen gerecht werden muß, um ihr Wesen zu bewahren. Jeder Stillstand bedeutet Wesensverlust.
  2. Alle bewegen sich "auf gleicher Augenhöhe", Keiner ist übergeordnet, keiner ist untertan.
  3. Jeder nimmt den anderen an der Hand oder ergreift eine ausgestreckte Hand.

Wie viele andere Kabarettisten hatte zum Beispiel Frank-Markus Barwasser in seinem Programm "Pelzig unterhält sich" (im Vorblick auf die bayerische Landtagswahl) ein leichtes Spiel, in seiner groben, verschmitzten Art die deutsche Politikverdrossenheit zu vertreten, wenn er sagte: "In der Diktatur habe ich keine Wahl. In der Demokratie kann ich wählen, wer mich unterdrücken soll."

Zuletzt ein lokaler Lichtblick: Nachdem unser bisheriger Nagolder OB sich mit dem vollen Einsatz seiner Kraft künftig auf sein Landtagsmandat konzentrieren wird, stellte die einzige Frau als Bewerberin um das Amt des neuen Nagolder Oberbürgermeisters ihren Wahlkampf unter das Motto: "Mehr Miteinander", und dies genau in dem hier beschriebenen Sinn menschengerechter Kommunalpolitik. Auch wenn sie ihr Wahlziel nicht erreichen konnte, hat sie uns dabei gezeigt und überzeugend vorgelebt, was echte Demokratie heißen kann. - Genau darum wird es auch beim kritischen Überdenken der "Deutschen Einheit" am kommenden Nationalfeiertag, dem 3.Oktober, gehen.

Von Theodor W. Adorno stammt der Satz "Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Und Benjamin Britten, der große englische Komponist, Dirigent und Pianist sagte einmal "Lernen ist wie ein Rudern gegen den Strom. Wenn man aufhört, treibt man zurück." Beide Weisheiten gelten auch für unser Erlernen von wahrer Demokratie. Laßt uns nicht aufhören, diese für alles menschliche Dasein unverzichtbare Lebenskunst ständig neu einzuüben.
Haftungs Ausschluss.

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