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EHRERBIETIGE ERINNERUNG AN DEN 90JÄHRIGEN NELSON MANDELA: LEUCHTENDES BEISPIEL UNWIDERSTEHLICHER VERSÖHNUNG

Ein selbstkritischer Blick auf Südafrika - und auf das China der Olympiade
Nachdenklicher Kommentar für August/September 2008 von Siegfried Böhringer

Nachdem ich (durch einen Ausfall meines Internet-Anschlusses und eine Krankheitszeit) lange nichts von mir hören ließ, melde ich mich wieder zu Wort mit einem Rückblick auf den hohen Geburtstag von Nelson Mandela und einen Vorblick auf die Olympiade in Peking.

Nelson Mandela im Stichwort: 27 Jahre unter härtesten Bedingungen inhaftiert / Grund: sein nie erlahmter Lebenseinsatz zur Überwindung der Apartheid in Südafrika / Unschuldiger Strafgefangener ohne Verzagtheit und Rachegedanken / Am Tag der Entlassung erhobenen Hauptes sein Gefängnis verlassend, um seinen Unterdrückern die Hand zu reichen / Die "Apartheid", über die er siegte: aus dem "Afrikaans", der Sprache der niederländischen Buren / in Fortsetzung des kolonialen Rassismus das Wort für die systematische Unterdrückung, Ausgrenzung und Demütigung einer nicht weißen Bevölkerungsmehrheit von rund 41 Millionen Menschen durch 4 Millionen Weiße / im Burenstaat gesetzlich verschärft und brutal durchgesetzt besonders ab 1948, um die Privilegien der Weißen zu schützen / Mandela: Trotz des Abschieds von der politischen Bühne heute noch präsent als Gewissen der Nation / Mit bleibender Autorität im eigenen Lande und international dank seiner Visionen, seines Charismas, seiner unübertroffenen Fähigkeit zur Versöhnung, deren lächelndem Charme sich niemand entziehen konnte. - Zunächst will ich Mandela selbst zu Wort kommen lassen mit Sätzen aus seiner Rede bei seiner Amtseinführung als südafrikanischer Präsident 1994. (Überschrift: "Die Regenbogen-Nation im Frieden mit sich und allen anderen.")

MENSCHLICHES GEBOREN AUS DEM UNHEIL: "Aus der Erfahrung eines außergewöhnlichen menschlichen Unheils .. muss eine Gesellschaft geboren werden, auf die die gesamte Menschheit stolz sein kann." WIR BLICKEN ZURÜCK AUF "die Tiefe des Schmerzes, den wir alle in unseren Herzen trugen, als wir unser Land sahen, wie es sich in einem schrecklichen Konflikt spaltete.. weil es der universelle Ausgangspunkt der verderblichen Ideologie und Praxis des Rassismus und der rassistischen Unterdrückung geworden war." FRIEDLICHE SCHRITTE ZUR FREIHEIT: "Wir haben es geschafft, unsere letzten Schritte in Richtung Freiheit unter vergleichsweise friedlichen Bedingungen.. zu tun. Wir verpflichten uns zur Herstellung eines umfassenden, gerechten und dauernden Friedens. Es soll Gerechtigkeit für alle geben. Es soll Frieden für alle geben. Es soll Arbeit, Brot, Wasser und Salz für alle geben." NIEMALS WIEDER UNTERDRÜCKUNG: "Niemals, niemals, niemals darf es wieder geschehen, dass dieses schöne Land die Unterdrückung des einen durch den anderen erfährt. Die Sonne möge nie untergehen über einer so ruhmreichen menschlichen Errungenschaft. Lasst die Freiheit regieren. Gott segne Afrika." - Die zahlreichen, gerade aus dem Westen kommenden öffentlichen Ehrungen Mandelas halte ich durchweg für - wenn auch meist unbewußte - heuchlerische Lippenbekenntnisse: Sie gehen aus vom Wahn einer westlichen Überlegenheit und verschweigen, daß es gravierende alte und neue Apartheid auch bei uns gibt. Dies gilt auch für die Diskussion um Meinungsfreiheit und Demokratiedefizit in China, dem Land der bevorstehenden Olympiade, von dem der Westen durch seine "zwischen Verteufelung und Idealisierung schwankenden Vorurteile" sich bisher einem realistischen Bild verweigert hat.

Ich meine: Nur wenn wir Europäer - befreit von jedem wahnhaften Überlegenheitsgefühl - uns selbst von neuem auf den Weg machen, kann das geschehen, was der deutsche China-Experte Thomas Heberer als einen Wunsch formuliert hat, dem ich mich mit Leidenschaft anschließe - einem Wunsch, der nicht nur für unsere Beziehung zu China gilt: daß
"dann China und Europa gemeinsam darangehen könnten, im Sinne Sun Yat-sens der Menschlichkeit und Brüderlichkeit ein Programm zu geben."

Möge in diesen Sommermonaten also auch die Weltgesellschaft ein Stück weiter ihrer Bestimmung entgegenreifen! Mit dieser Aussicht grüßt herzlich Siegfried Böhringer.

(40) Überwindung von Apartheid - in Ost und West

Das Bild zeigt Nelson Mandela mit seinem Markenzeichen: dem unwiderstehlichen Lächeln, das überzeugend Versöhnung anbietet, Versöhnung bewirkt, Apartheid jeder Art überwindet.

Apartheid in unserer bundesdeutschen Gesellschaft:
"Ich weiß immer noch nicht, wie ein Ausländer die täglichen Demütigungen, die Feindseligkeiten und den Hass verarbeitet. Aber ich weiß jetzt, was er zu ertragen hat und wie weit die Menschenverachtung in diesem Land gehen kann. Ein Stück Apartheid findet mitten unter uns statt - in unserer 'Demokratie'" Günter Wallraff in seinem Buch "ganz unten". 1985.

Horst Eberhard Richter über Mandelas Prinzip
Es geht immer um die Befreiung der Unterdrückten und der Unterdrücker! "Nelson Mandela beschreibt, wie er in 27 Jahren Kerkerhaft entdeckt habe, dass Unterdrückte und Unterdrücker jeweils von ihrem besonderen Leiden befreit werden müssten: die schwarzen Unterdrückten von ihrem Elend, die weißen Unterdrücker aus dem Gefängnis ihres Hasses und von ihrer menschlichen Entwürdigung durch die ausgeübte Apartheids-Gewalt. Der Gedanke (einer Überwindung des atomaren Waffenwahns) klingt phantastisch. Aber auch Mandelas Konzept schien phantastisch und utopisch und hat am Ende dennoch funktioniert, allerdings, weil er und seine befreundeten Häuptlinge fest daran glaubten. Bringen wir es fertig, eine ähnliche Zuversicht zu vermitteln?"
Haftungs Ausschluss.

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