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Erfahrungen mit der Verbreitung von Visionen
Diese Aussagen, wie auch die Aussagen in den meisten anderen Texten, sind das Ergebnis der Besprechungen in unserer AG Visionen. Sie entstammen nicht wissenschaftlichen Veröffentlichungen.
- Es ist verständlich, dass das Bedürfnis besteht, Visionen nicht nur im stillen Kämmerlein zu entwickeln. Sie sollen auch verbreitet werden. Und wenn sich Visionen als gut herausgestellt haben, besteht das Bedürfnis, sie zu verwirklichen.
- Deshalb kann die Frage aufkommen, was zur Verbreitung und zur Verwirklichung von Visionen unternommen wird.
- Ein Vorschlag lautet, sie an politisch Mächtigere weiterzuleiten. Häufig gibt es dann aber keine Antwort oder nur "Vielen Dank für Ihre Anregungen. Wir werden sie berücksichtigen.". Selbst Vorschläge von SPD-Ortsgruppen werden in der SPD-Parteiführung nicht viel ernster genommen. Die Antworten sind zwar etwas ausführlicher, realisiert werden die Vorschläge trotzdem nicht.
- Selbst mit wesentlich naheliegenderen Vorschlägen hatte Uwe nicht viel mehr Erfolg. Viele antworteten überhaupt nicht. Andere sendeten eine allgemeinere Antwort. Auf kritische Fragen wurde häufig nicht reagiert. Ein Abgeordneter sandte regelmäßig seine Wahlkreisinformationen. Als Uwe kritisch nachfragte, wurde dies abgebrochen. Andere verwiesen auf die Wahlkreisabgeordnete. Dies antwortete mit einem Schreiben, das auch in ähnlichen Fällen verwendet wurde. Um noch offene Fragen zu klären, wurde Uwe zu einer Versammlung im Ort eingeladen. Dort ging es aber um ein ganz anderes Thema. Deshalb konnte dies dort nicht besprochen werden. Dann gab es eine Einladung ins Abgeordnetenbüro, aber mitten in der Arbeitszeit. Als Uwe mögliche Zeiten nannte, gab es keine Reaktion mehr.
- Lediglich wenige Abgeordnete zeigen sich wirklich interessiert. Aber auch diese haben nur wenig Zeit, um offene Fragen zu klären.
- Ein zweiter Vorschlag lautete deshalb, die Visionen an Prominente zu senden, die sich mit dem Thema beschäftigen. Hermann Scheer beschäftigt sich z.B. mit der Förderung regenerativer Energien. Vor mehreren Jahren sprach er auf einer Veranstaltung in Dresden. Dort vertrat er der Meinung, der Übergang zu regenerativen Energiequellen würde zu einer Entmachtung der Energiekonzerne führen. Uwe befürchtete jedoch, dass sie versuchen würden, auch die regenerativen Energiequellen zu kontrollieren. Inzwischen werden auch die Anlagen zur Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen immer größer. Die Durchschnittsbevölkerung kann sich die großen Anlagen nicht leisten.
- Deshalb ist es häufig nur möglich, diese Prominenten in ihren Vorhaben zu unterstützen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Die Weiterentwicklung der Ziele ist bei vielen Prominenten schwierig.
- Ein dritter Vorschlag lautet, die Visionen an attac-Bundesprominente weiterzuleiten. Diese würden gelegentlich in den großen Medien ihre Gedanken verbreiten können. Uwe berichtete davon, dass ein solcher attac-Prominenter etwas geäußert hat, was von linken gesellschaftskritischen Kräften sehr kritisiert wurde. Es gab dazu einen Emailwechsel und eine Veranstaltung in Dresden. Wir wurden uns nicht einig. Es war auch nicht nachvollziehbar, inwiefern die Änderung der kritisierten Positionen erfolgte.
- Es gab von der attac-Bundes-AG Alternative Weltwirtschaftsordnung einen Diskussionsprozess zu einem Papier mit diesem Thema. Dort konnten alle Interessierte Vorschläge einbringen. Diese Vorschläge wurden im Internet und ausgedruckt veröffentlicht. Über die Aufnahme in das Papier entschied eine Redaktionsgruppe.
- Weiter wurde vorgeschlagen, doch mit anderen Arbeitsgruppen mit ähnlichen Themen zusammenzuarbeiten. Dafür sind wir prinzipiell offen. Zwei Personen machten sich mal die Mühe, solche attac-A Gs? im Internet zu suchen. Gefunden wurden jeweils nur Gruppen, bei denen sich die Übereinstimmung auf einen kleineren Teil bezog.
- Auch gibt es den Vorschlag, sich mit anderen von attac gemeinsam für die Verwirklichung einzusetzen. Jedoch sind die meisten attac-Aktionen auf wesentlich naheliegendere Probleme bezogen. Daran können wir uns neben der AG Visionen beteiligen. Unsere Ergebnisse fließen da aber kaum ein.
- Es wäre auch denkbar, ein gemeinsames Papier zu erarbeiten, das dann verbreitet wird. Dies haben wir in der AG Visionen mehrmals versucht. Wir sind jedes Mal daran gescheitert. So wollten wir uns Anfang 2003 über den Umgang mit begrenzten Ressourcen einig werden. Nachdem wir längere Zeit über einzelne Sätze diskutiert hatten, gaben wir es auf (siehe {{Übersicht über vergangene Treffen im Jahr 2003}}). Bei der Diskussion über Preise und Lohnarbeit wurde der Diskussionsprozess dokumentiert. Ein einheitlicher Text war nicht das Ziel. Aber selbst über Grundsatzfragen wurden wir uns nicht einig.
- Trotz ständiger Meinungsunterschiede kommt aber die Diskussion häufig voran. So gibt es zwar keine Einigung, aber durchaus berichtenswerte Ergebnisse.
- Diese werden im Internet dokumentiert. Wer Interesse hat, kann sie nachlesen.
- Außerdem können bei Diskussionen in anderen Gruppen diese Texte verwendet werden. So braucht nicht von den Grundlagen angefangen zu werden. Stattdessen kann auf sie aufgebaut werden.
- Schließlich können die bisherigen Diskussionsergebnisse genutzt werden, wenn später wieder über das Thema gesprochen wird.
- Außerdem können die gewonnenen Erkenntnisse in anderen Kreisen oder bei öffentlichen Stellungsnahmen verwendet werden. Überhaupt gibt es einige Meinungen zu Visionen, dass die Visionen in der Bevölkerung verbreitet werden sollen. Nur dann lassen sie sich durchsetzen. Der Weg über Politiker wird von diesen Personen aus ihren Erfahrungen heraus für nicht so sinnvoll gehalten.
- Insbesondere gibt es viele Menschen, die zwar mit dem herrschenden System nicht einverstanden sind, sich aber keine andere Möglichkeit vorstellen können. Sie können unsere Diskussion als Anregung nutzen.
- Die in der AG Visionen Aktiven sind auch in anderen Bereichen aktiv. Auch auf diesem Weg ist ein Gedankenaustausch möglich. Dies läuft aber unabhängig von der AG Visionen als Gruppe.
- Natürlich wäre es sinnvoll, bestimmte selbstgewählte Themen genauer zu betrachten. Bei uns richten sich die Themen aber nach den Interessen der jeweils Anwesenden. So kommen bestimmte Themen immer wieder mal, teilweise mit unterschiedlichen Zielsetzungen und aus unterschiedlichen Sichtweisen. Wenn eine systematische Vorgehensweise nicht gewünscht wird, wird sie auch nicht realisiert.
- Außerdem ist es sicher sinnvoll, sich auf Themen vorzubereiten. So können mehr Erkenntnisse in der gleichen Zeit gewonnen werden. Häufig fehlt aber die Vorbereitungszeit. Deshalb wird häufig unvorbereitet diskutiert. Jedoch wird meist schon beim vorhergehenden Treffen besprochen, was die nächsten Themen sein können. Aus unterschiedlichen Gründen (z.B. An- oder Abwesenheit bestimmter Personen, aktuelle Ereignisse) kann aber auch über etwas ganz Anderes gesprochen werden. So stehen die Vorschläge nur in der Themenliste und werden bei Bedarf bearbeitet.
Uwe
Haftungs Ausschluss
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