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AgVisionen.BrauchtDerKapitalismusRassismus History

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April 10, 2019, at 08:32 AM by Uwe
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Diskussion: Braucht der Kapitalismus Rassismus? (29.03.2019)

Diese Aussagen, wie auch die Aussagen in den meisten anderen Texten, sind das Ergebnis der Besprechungen in unserer AG Visionen. Sie entstammen nicht wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

Ankündigungstext

Die Abwertung Menschen anderer Herkunft und deren Benachteiligung gab es auch schon in früheren Herrschaftssystemen. Früher spielten auch religiöse Gründe oder Sprachkenntnisse eine Rolle. Mit der Entstehung des Kapitalismus und damit der Naturwissenschaften gab es dagegen stärker biologistische Begründungen, d.h., es wurde postuliert, dass andere Menschen noch nicht so weit entwickelt sind. In Extremformen wurde so die Ausrottung gerechtfertigt, um eine angebliche Rassenreinheit zu sichern. Gegenwärtig spielt diese Argumentation aus verschiedenen Gründen nicht mehr diese Rolle. So werden u.a. gegenwärtig eher kulturalistische Gründe zur Ausgrenzung und Benachteiligung verwendet. Es wird also behauptet: Die anderen kämen aus einer anderen minderwertigeren Kultur und könnten deshalb nur entsprechend denken und sich verhalten. Deshalb könnten sie nicht gleichberechtigt behandelt werden. Oder ein Nützlichkeitsrassismus wird verkündet: Andere dürften hierher kommen, wenn sie sich für das Kapital verwerten lassen. Aber sie dürften hier nicht bleiben, wenn sie auf Sozialleistungen angewiesen sind. Es gibt noch weitere Formen. Damit das Kapital seine Herrschaft ausüben kann, muss die Bevölkerung gespalten werden, damit sich diese nicht gemeinsam wehrt. Somit wird der Rassismus zur Herrschaftssicherung gebraucht. Aber bei Bedarf können sich die Formen wandeln.

Lasst uns über diese Themen reden. Bei Bedarf können auch einleitende Worte gehalten werden, um diese Gedanken näher auszuführen.

Uwe

Diskussion am 29.03.2019

  • Was ist Kapitalismus?
    Im Kapitalismus ist das Ziel die Vermehrung von Kapital, also die Erwirtschaftung von Profit. Kapital ist Eigentum, dessen Ziel es ist, mehr Eigentum zu erhalten, also nicht, um es zur Bedürfnisbefriedigung einzusetzen oder einfach nur zu sammeln / horten. Damit das überhaupt möglich ist, muss die Produktion im Gegensatz zu anderen Gesellschaftsformen nicht zuerst dazu dienen, konkrete Gebrauchsgegenstände zu erzeugen, also Gebrauchswert zu schaffen, sondern um die erzeugten Produkte möglichst gewinnbringend zu verkaufen.
    Die konkreten Formen des Kapitalismus haben sich im Laufe der Zeit gewandelt, aber das Grundprinzip blieb. Dafür gibt es verschiedene Gründe, z.B.:
    1. Mit der Entwicklung der Produktionsmittel wurden neue Formen notwendig.
    2. Um Krisen zu überwinden, konnte die bisherige Form nicht beibehalten werden.
    3. Der Widerstand aus der Bevölkerung war so groß, dass Verbesserungen ihrer Lebenslage erkämpft werden konnten.
  • Ein rassistisch Diskriminierter sagte, dass sein Hauptproblem weniger der Rassismus, sondern mehr die Diskriminierung ist. Gemeint ist damit, dass er an vielen Stellen benachteiligt wird, ohne dass dies explizit rassistisch begründet wird. So werden Menschen mit anderer Hautfarbe, Herkunft und Namen z.B. bei der Job- und Wohnungssuche benachteiligt. Auch in diesem Fall wirkt, dass diejenigen bevorzugt werden, die den Entscheidenden ähnlich sind. Und im Beruf müssen rassistisch Benachteiligte häufig besser sein, um die gleiche Anerkennung zu erhalten.
  • Überhaupt geht es bei Rassismus nicht nur um den Alltagsrassismus, wie schlimm dieser auch ist, sondern auch um institutionellen und strukturellen Rassismus. Dazu gehören spezielle Ausländer- und Asyl(bewerberleistungs)-Gesetze. Dazu gehören auch rassistische Polizeikontrollen. Auch die Einschränkung des Wahlrechts ist ein Teil. Und die Vorstellung, dass rassistisch Benachteiligte nicht richtig dazugehören, sich erst einmal anpassen müssen und selbst wenn sie angepasst sind, immer noch benachteiligt werden, ist ein Teil davon.
  • Diskutiert wurde auch die Frage, ob Sätze wie "Sie sprechen aber gut deutsch." und "Woher kommen Sie?" zulässig oder rassistisch sind.
    • Zuerst: Es geht nicht um Sprachregelungen. Erst recht nicht geht es um Einschränkungen für die Bevorzugten. Es geht darum, dass bisher Benachteiligte ebenso geachtet werden und sich dies auch in der Sprache ausdrückt.
    • Es ist ein riesiger Unterschied, ob das echtes Lob und Interesse ist oder lediglich ein Ausdruck der Meinung, dass die rassistisch Benachteiligten eigentlich nicht dazugehören. Oder würde einer Person, deren Vorfahren schon seit vielen Generationen hier leben, mit der gleichen Bedeutung gesagt werden: "Sie sprechen aber gut deutsch." und "Woher kommen Sie?"
    • Es nervt viele Menschen, wenn sie nur auf ihre Haut- oder Haarfarbe reduziert werden. Sie haben auch viele andere Eigenschaften. Es wäre schön, wenn diese gleichermaßen geachtet und gewürdigt würden.
    • Und wenn eine Person immer wieder auf die gleichen Dinge angesprochen wird, kann es sie auch nerven, wenn es als echtes Lob und Interesse gemeint ist. Somit sollte es verständlich sein, wenn auf solche Fragen / Bemerkungen abwehrend reagiert wird.
    • Richtig ist es somit, auf andere Menschen freundlich und offen zuzugehen und sie nicht auf ein einzelnes Merkmal oder einige wenige Merkmale zu reduzieren.
  • Wenn immer wieder die gleichen Stereotypen / Vorurteile zum Ausdruck gebracht werden, ist es verständlich, wenn das als nervend empfunden und entsprechend reagiert wird. Das gilt auch, wenn es nicht um offen rassistische Beleidigungen geht. Die Herabwürdigung des genervten Verhaltens bzw. der Kritik an solchen indirekten rassistischen Äußerungen als "überempfindlich" ist auch Ausdruck eines strukturellen Rassismus.
  • Menschenrechte gelten für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Haut- oder Haarfarbe usw. Sie hängen noch nicht einmal am Verhalten. Sie dürfen also auch denen nicht verwehrt werden, die selbstbestimmt leben wollen und sich nicht den Herrschenden anpassen / unterwerfen wollen. Leider wird dies im Kapitalismus ständig verletzt.
  • Im Gegenteil wird im kapitalistischen System der Rassismus von den Herrschenden für eine Spalte-und herrsche-Politik ausgenutzt, um ihre Herrschaft zu sichern und ihren Profit zu steigern. Je nach Ziel wird er selektiv genutzt. Die rassistisch Benachteiligten können mit der Zeit wechseln. Und es kann durchaus sein, dass die Herrschenden bestimmte Formen des Rassismus bekämpfen, um ausländische Fachkräfte zu bekommen und ihre Märkte nicht zu gefährden, also ihren Profit zu sichern. Aber diese Bekämpfung geht nicht so weit, dass der Rassismus insgesamt bekämpft wird. Ein gewisser Rassismus wird von ihnen benötigt, um einerseits die erwähnte Spalte-und herrsche-Politik durchzusetzen, andererseits aber als moralisch sauber dazustehen. Überhaupt geht es dabei weniger um die gesellschaftlichen Ursachen, sondern mehr um Moral(-Appelle).
  • Auch wurde verschiedentlich angesprochen, inwiefern Bildung gegen Rassismus wirkt, die Bekämpfung von Rassismus eine Frage der Bildung ist.
    • Sicher kann Bildung helfen, gegen bestimmte rassistische Vorurteile vorzugehen.
    • Aber die gesellschaftlichen Ursachen von Rassismus lassen sich nur schwer oder nicht bekämpfen.
    • Menschen werden nicht nur durch das Bildungssystem geprägt. Wenn von der herrschenden Politik und den Mainstream-Medien rassistische Vorurteile gepflegt werden, wirkt sich das auch aus.
  • Und Rassismus pflanzt sich häufig auch bei den rassistisch Benachteiligten fort. Nicht nur, dass sich viele von ihnen selbst als minderwertiger empfinden, wenn sie nicht stark genug sind, sich dagegen zu wehren. Häufig ist es auch so, dass sie andere Gruppen suchen, die als noch minderwertiger betrachtet werden. Genannt wurde das Beispiel "Weiße - Araber - Schwarzafrikaner".

Uwe
Haftungs Ausschluss.

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