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Bildung

Diese Aussagen, wie auch die Aussagen in den meisten anderen Texten, sind das Ergebnis der Besprechungen in unserer AG Visionen. Sie entstammen nicht wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

  • Schon gegenwärtig versuchen viele Menschen, auf ehrenamtlicher Basis Dinge zu erforschen und die Erkenntnisse weiterzugeben. Dies kann z.B. in Form von Büchern oder Broschüren geschehen. Dazu ist jedoch eine materielle Absicherung erforderlich.
  • Berichtet wurde von Arbeiter(inne)n, die bei monotoner Handarbeit eine Person aus ihrem Kreis dafür bezahlten, während der Arbeit vorzulesen. So konnten sie sich während der Arbeit bilden.
  • Verschiedene Gefangene nutz(t)en ihre Haftzeit, um sich zu bilden und teilweise bestimmte Bildungsabschlüsse zu erreichen.
  • Überhaupt gibt es viele Beispiele, wie Menschen aus unterschiedlichen sozialen Verhältnissen versuchen, sich Bildung anzueignen und sie weiterzugeben.
  • Gleichzeitig gibt es Bestrebungen, den Einfluss der Gesellschaft auf die vorhandenen Bildungseinrichtungen zu vergrößern.
    • Das Gegenteil wird mit der neoliberalen Veränderung des Bildungssystems, z.B. der Hochschulen, angestrebt. Dort sollen die wesentlichen Entscheidungen von Kuratorien getroffen werden. Diese sind hauptsächlich mit Vertreter(innen) der Großkonzerne besetzt. Die bisherigen Mitbestimmungsmöglichkeiten der Studierenden sollen beseitigt werden. Studierende sollen nur noch Kund(inn)en sein. Diese sollen eine möglichst große wirtschaftliche Verwertbarkeit statt der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung anstreben.
  • Auch sonst gibt und gab es verschiedene Bestrebungen, unabhängig von den Herrschenden Bildung weiterzugeben, z.B. in der Arbeiter(innen)- und Studierendenbewegung. Dies wird natürlich von den Herrschenden bekämpft. Durch solche Bildung können ja Widerstandsmöglichkeiten entstehen. Deshalb versuchen die Herrschenden alles, um ihre Werte durchzusetzen. Bekämpft werden kann dies nur, wenn die Menschen in anderen Traditionen eingebunden sind. Von den Herrschenden werden diese als "Parallelgesellschaften" verunglimpft.

Uwe

Ergänzung vom 20.7.2007 (Vergleich mit dem neoliberalen Bildungsideal)

  • Teilweise wird von den Vertretern des neoliberalen Bildungsideals versucht, scheinbar die gleichen Zielsetzungen zu verbreiten. So wird die Bedeutung der Bildung und die Notwendigkeit ihrer Verbreitung betont. Bildung soll flexibel an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden. Bildung soll nicht ein zeitlich begrenzter Abschnitt, sondern ein lebenslanger Prozess sein. Bildung soll ermöglichen, gemeinsam die anstehenden Aufgaben zu erfüllen.
  • Allerdings soll ein völlig anderes Ziel angestrebt werden. Von neoliberaler Seite soll Bildung die eigene wirtschaftliche Verwertbarkeit steigern und den eigenen wirtschaftlichen Erfolg sichern. Dies soll dem (Wirtschafts- und Bildungs-)Standort dienen. Die Bedürfnisse und Aufgaben sind wirtschaftlicher Natur. Gemeint sind damit Gewinn- und Unternehmerinteressen. Dies alles soll das gegenwärtige Wirtschaftssystem stabilisieren.
  • Wir wollen dagegen eine Verbesserung für alle Menschen erreichen. Dies betrifft auch diejenigen, die aus unterschiedlichen Gründen sich nicht im gleichen Maß bilden können. Es geht nicht um einen Erfolg gegen andere, erst recht nicht um Gewinn. Stattdessen soll die eigene Lage erkannt werden und Möglichkeiten gefunden werden, sie zu verbessern. Dies kann nur gelingen, wenn auch die Lage anderer Menschen, insbesondere der bisher Benachteiligten, ebenfalls verbessert wird (als Teil von Transformationsprojekten). Solidarität ist somit umfassend. Sie beschränkt sich nicht nur auf die Bereiche, die dem eigenen Erfolg dienen. Dies alles ist nur im Zusammenhang mit einer Überwindung des gegenwärtigen Wirtschaftssystems möglich.
  • Aus den unterschiedlichen Zielen ergeben sich teilweise unterschiedliche Methoden.
    • Wenn Bildung wirtschaftlichen Zielen dient, wird sie zur Ware. Deshalb ist es naheliegend, sie zu bezahlen (z.B. Schul- und Studiengebühren). Außerdem bestimmen die wirtschaftlich Mächtigen die Bildungsinhalte. Auch wer welche Bildung erhält, wird nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgewählt (soziale Herkunft, Kosten-Nutzen-Rechnen).
    • In einer solidarischen Gesellschaft wird die Bezahlung von Bildung abgelehnt. Alle können Bildung erhalten. Neben den persönlichen Wünschen spielen auch die gesamtgesellschaftlichen Bedürfnisse, insbesondere die der bisher Benachteiligten, bei der Auswahl der Bildungsinhalte die entscheidende Rolle.
  • Jedoch ist nicht ausgeschlossen, dass teilweise auch die gleichen Lernmethoden verwendet und ähnliche Lerninhalte vermittelt werden. Dies betrifft insbesondere solche, die sich für beide Ziele verwenden lassen.
    • So sind in vielen Ländern bestimmte Gebiete sehr landwirtschaftlich geprägt. Dort ist es sinnvoll, ertragreiche und gleichzeitig umweltschonende Anbaumethoden zu vermitteln. Gleichzeitig soll den Menschen aber auch ermöglicht werden, die Bildung für andere Bereiche zu erwerben, z.B. zu studieren.

Uwe

Ergänzung vom 21.4.2006 (Auseinandersetzung mit Bildungszielen)

Bildung muss nicht gut sein, es kommt auf die Ziele an.
  • Bildung dient häufig nur der wirtschaftlichen Verwertbarkeit. Sie sollte aber den menschlichen und damit auch den gesellschaftlichen Bedürfnissen dienen.
  • In der Lehrveranstaltung "Technische Systeme - eine Einführung" (Studium generale im Sommersemester 1994 und 1995) stand neben der Aussage: "der Ingenieur ist ein Mensch ..., der durch seine Ausbildung in die Lage versetzt worden ist, ...
    unter Beachtung
    moralischer und ethischer Vorgaben durch Politik und Geisteswissenschaften
    wirtschaftlicher Zielstellungen
    endlicher Ressourcen für Energie, Rohstoffe und Abprodukte ..."
    auch als erste Lebensetappe eines technischen Systems die Marktanalyse mit der Erklärung
    "Bedürfnisse erforschen, Bedürfnisse wecken".
    Wenn die Menschen demnach etwas nicht brauchen, die Wirtschaft es aber produzieren will, wird es den Menschen eingeredet, dass sie es brauchen. Im Gespräch relativierte der Professor dann allerdings diese Erklärung.
  • In der Politikwissenschaft an der TU Dresden (vergleiche auch Parlamentarisches System als Herrschaftssystem) wird gelehrt, dass unser System vorbildlich sei und deshalb von vielen anderen Ländern kopiert würde. So sollen die Studierenden nicht auf die Idee kommen, dass die Übernahme von Systemelementen etwas mit Herrschafts- und Abhängigkeitsverhältnissen zu tun haben könnte. Nicht umsonst verlangen die mächtigsten Staaten immer wieder, dass andere Länder ihr politisches und wirtschaftliches System übernehmen sollen.
  • Häufig gibt es nur eine sehr enge Ausbildung. Dies schränkt nicht nur Menschen ein. Sie werden dadurch auch nicht so kreativ.
  • Neben Bildung gibt es auch noch viele andere, teilweise schönere Dinge im Leben. Bei entsprechend schlechter Bildung können diese anderen Dinge (z.B. Muße, soziale Kontakte) auch förderlicher für die Persönlichkeitsentwicklung sein.

Uwe

Ergänzung vom 3.7.2008 (Notwendige Grundsätze von Bildung und die Folgen ihrer Beachtung oder Nichtbeachtung)

  • Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie benötigen aber Schutz, um ihre Neugier ausleben zu können. Wenn sie ständig eingeschränkt werden oder ihnen ständig erzählt wird, womit sie sich zu beschäftigen haben, verlieren sie diese Neugier. Dann wird Lernen für sie zum Zwang statt zur Lust. Dies behindert Lernerfolge.
    • In der heutigen Gesellschaft gibt es Bestrebungen, den Kindern möglichst früh bestimmte Bildungsinhalte zu vermitteln. So sollen sie schon im Kindergarten Englisch lernen. Einige interessiert es vielleicht. Andere lassen es über sich ergehen. Wieder andere beschäftigen sich mit anderen Dingen. Dies wird häufig als Störung empfunden. Wenn sie die Kenntnisse nicht nutzen können, vergessen sie diese schnell wieder.
    • Ganz anders sieht es aus, wenn sie mit Menschen mit anderen Muttersprachen aufwachsen. Dann interessieren sie sich eher für die Sprachen der anderen. In diesem Fall können sie ihre Sprachkenntnisse auch anwenden. Natürlich darf dies nicht behindert werden.
    • Schließlich kann es durchaus auch vorkommen, dass Kinder für Sprachen, die sie nicht unmittelbar anwenden können, Interesse entwickeln. Als Beispiel wurde Latein genannt. Solange dies der Fall ist und es ihnen deshalb Spaß macht, ist es in Ordnung. Problematisch wird es, wenn sie kein Interesse haben und das Lernen unter Zwang geschieht.
    • Auch später sollte die Neugier gefördert und nicht das Lernen zur Pflicht gemacht werden. Dies gilt auch für Erwachsene. Selbst bei noch so wichtigem Wissen bringt es nichts, Menschen zu verpflichten, es zu lernen. Dies führt nur zur Abneigung. Dies behindert stark den Lernerfolg. Sofern ihre natürliche Neugier nicht zerstört wurde, wollen Menschen lernen, wenn sie merken, dass es ihnen hilft.
  • Kinder brauchen, wie alle Menschen, die Erfahrung, dass sie angenommen / geliebt werden. Mit dieser Erfahrung sind sie fähig zum solidarischen Verhalten. Sie können die erfahrene Liebe / Zuwendung weitergeben. Ohne diese Erfahrung besteht die Gefahr, dass sie nur auf ihren eigenen Vorteil sehen.

Uwe

Ergänzung vom 7.8.2008 (Spiel als Lernform)

  • Nicht nur Sprachen lernen Kinder leichter, wenn dies spielerisch geschieht. Das Spiel ist auch deshalb wichtig. Dabei werden verschiedene Varianten ausprobiert und geübt.
  • Wenn dieser Spieltrieb nicht abgetötet wird, wird er auch später zum Erkenntnisgewinn genutzt. Er wird dann aber nicht Spiel genannt. Dabei werden bestimmte Probleme untersucht und verschiedene Lösungen ausprobiert. So werden Lösungen gefunden. Diese führen zu einem längeranhaltenden Erkenntnisgewinn. In der Reformpädagogik wird dieses Verfahren intensiv genutzt. Aber auch in Regelschulen ist dieses Vorgehen als Projektarbeit inzwischen verbreitet.
  • Auch in Hochschulen wird die Anwendung dieses Verfahrens diskutiert. So wurde vorgeschlagen, in kleinen Gruppen an wissenschaftlichen Problemen zu arbeiten. Entgegnet wurde daraufhin, dass Vorlesungen in kurzer Zeit viel Wissen vermitteln. Sicher ist die Menge des vermittelten Wissens in Vorlesungen größer. Ob es dann auch behalten wird, ist eine andere Frage.
  • Auch Erwachsene lernen Sprachen besser beim Sprechen, als wenn hauptsächlich Vokabeln und Regeln gelernt werden. Dies gilt sicher auch für viele andere Fachgebiete.

Uwe

Ergänzung vom 7.8.2008 (weitere Bildungsmethoden und -ziele)

  • Es ist umstritten, ob von Bildung gesprochen werden kann, wenn diese ein Ziel hat. Sicher ist es keine Bildung, wie wir sie wollen, wenn es nur um die Abrichtung auf wirtschaftliche Verwertbarkeit, d.h. um die Zurichtung zur Erwerbsarbeit geht. Diese wird beispielsweise Ausbildung oder Qualifizierung genannt.
    • Bildung sollte zumindest zur Emanzipation, d.h. zur Selbstbefreiung, der Menschen beitragen. Die betreffende Person sollte sich zurechtfinden und wissen, wie die Verhältnisse verbessert werden können. Dies kann aber auch als Ziel interpretiert werden. Damit steht dies im Widerspruch zur Zielfreiheit.
    • Hinzu kommt noch, dass die Menschen von etwas leben müssen. Im gegenwärtigen kapitalistischen Wirtschaftssystem gibt es eine starke Tendenz, dass dies an die Erwerbsarbeit gekoppelt wird. Deshalb könnte eventuell die Vermittlung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sich auch wirtschaftlich verwerten lassen, sinnvoll sein. Hinzu kommen noch die Überlegungen, die am 20.7.2007 über den Vergleich mit dem neoliberalen Bildungsideal geäußert wurden. Insofern besteht noch Diskussionsbedarf. Vielleicht gibt es im gegenwärtigen Wirtschaftssystem auch keine gute, sondern nur weniger schlechte Lösungen.
  • Es gibt somit nicht unterschiedliche Meinungen darüber, ob Bildung einem Zweck dienen soll, sondern auch, welche gesellschaftlichen Verhältnisse angestrebt werden sollen.
    • Als zweckfreie Bildung unter dem gegenwärtigen Wirtschaftssystem wird das Humboldtsche Bildungsideal betrachtet. Dort wird die Wissenschaft um der Wissenschaft willen betrieben. Allerdings führt das teilweise dazu, dass Physiker an der Atombombe mitarbeiten, weil es schöne Physik ist, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen.
    • Dies reicht den wirtschaftlich Mächtigen nicht aus. Sie wollen Bildung und Forschung vollkommen der wirtschaftlichen Verwertbarkeit unterwerfen.
    • Eine Gegenbewegung betont die gesellschaftliche Verantwortung von Bildung und Forschung. Danach soll Bildung unmittelbar an die sozialen Bewegungen angekoppelt werden. Ziel von Bildung, Wissenschaft und Forschung ist demnach die Verbesserung der Lebens- und gesellschaftlichen Verhältnisse.
    • Schließlich kann im Rahmen dessen auch Bildung allein nach Interesse aber unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Verantwortung erfolgen.

Uwe

Ergänzung vom 7.8.2008 (Verantwortung der Wissenschaft)

  • Das Beispiel mit der Atombombe zeigt die Verantwortung der Wissenschaft für ihre Ergebnisse. Umstritten ist aber, welche konkreten Folgerungen daraus zu ziehen sind.
    • Häufig ist bei wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht sofort absehbar, wofür sie gebraucht oder missbraucht werden können. Hinzu kommt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse von verschiedenen Personen gewonnen werden können. Deshalb kann die Verweigerung von Forschung, sobald deren Gefährlichkeit erkannt wird, diese Gefahren verzögern. Sie können aber nicht sicher verhindert werden.
    • Als Beispiel kann Robert Oppenheimer, der Leiter des Manhattan-Projektes zur Entwicklung der US-amerikanischen Atombombe, betrachtet werden. Nach diesem Projekt wurde ihm wegen seinen Kontakten mit Kommunisten der Prozess gemacht. Dieser Prozess wurde in einem Schauspiel verarbeitet. Dieses Schauspiel wurde verfilmt. Am Ende des Filmes erklärt der Robert Oppenheimer darstellende Schauspieler nach seiner Verurteilung, dass er sich um seine Rehabilitierung bemühen, aber trotzdem zukünftig nicht mehr an solchen Projekten mitarbeiten werde. Tatsächlich wandte er sich gegen die Entwicklung der Wasserstoffbombe.
    • Wenn sich die negativen Entwicklungen durch Verweigerung nicht verhindern lassen, kann wenigstens die Öffentlichkeit darüber aufgeklärt werden. So kann diese gegen diese Folgen aktiv werden. So mussten erst Physiker und Ärzte die Öffentlichkeit über die Gefährlichkeit der Atombombe und der damit verbundenen Radioaktivität aufklären. Die interessierten Politiker taten so, als wenn die Atombombe eine normale Bombe lediglich mit höherer Sprengkraft wäre.
    • Schließlich können die wissenschaftlichen Fähigkeiten und Kenntnisse zielgerichtet für positive Zwecke verwendet werden.
  • Als weiteres Beispiel wurde die Gentechnik diskutiert.
    • Sie wird heute dazu genutzt, um Gene patentieren zu lassen, genetische Manipulationen durchzuführen, die dann vermarktet werden, oder genetische Untersuchungen durchzuführen. Diese dienen im Regelfall den wirtschaftlichen Interessen einiger wirtschaftlich Mächtiger und können häufig noch nicht einmal ihre eigenen Ziele erreichen. Wer Grundkenntnisse der Genetik hat, weiß aber, dass dies so sein muss.
    • Die in der DNA gespeicherten Informationen werden in die RNA kopiert. Mit dieser werden Eiweiße aus Aminosäuren aufgebaut. Diese werden dann chemisch wirksam. Daraus ergeben sich dann bestimmte Merkmale. Bei allen diesen Vorgängen gibt es verschiedene Wechselwirkungen. Diese sind nur teilweise erforscht. Die Annahme, dass ein Gen ein Merkmal bestimmt, ist somit nicht wissenschaftlich.
    • Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, wenn bei genetischen Untersuchungen meist nur Wahrscheinlichkeitsaussagen gemacht werden können. Für den Einzelfall sind aber Wahrscheinlichkeitsaussagen völlig uninteressant. Deshalb helfen diese Untersuchungen im Regelfall nicht.
    • Noch unsinniger sind Genmanipulationen. Dort wird wie mit einer Schrotflinte bestimmte Gene in die DNA geschossen. Anschließend wird der Organismus gezüchtet. Dabei wird überprüft, ob ein bestimmtes Eiweiß produziert wird. Wenn es nicht produziert wird, wird der Organismus verworfen. Wenn das Eiweiß produziert wird, ist aber lediglich bekannt, dass diese Gensequenz irgendwo eingebaut wurde und aktiv ist. Welche Folgen der Beschuss sonst noch hat, ist völlig unbekannt. Bei Versuchen zeigte sich, dass ein vorher ungiftiger Organismus dadurch giftig werden kann. Als ein Wissenschaftler dies aufdeckte, wurde er entlassen und wissenschaftlich herabgewürdigt. Widerlegt werden konnte er nicht. Deshalb können sich diejenigen, die gegen Genmanipulation sind, auf ihn berufen.
    • Aber die Genetik kann auch durchaus sinnvoll sein. So kann erforscht werden, welche Verhaltensweisen bei gewissen Genkonstellationen sinnvoll sind, um ein langes und gesundes Leben zu führen. Auch können die bäuerlichen Erfahrungen bei der Saatgutauswahl und -vermehrung weiterentwickelt werden. Schließlich kann verstanden werden, was getan werden muss, um Leben zu fördern. Dies erfordert aber andere Forschungsmethoden und -ziele als die bisher angewandten.

Uwe

Ergänzung vom 7.8.2008 (Erfahrungen aus der Schule Summerhill)

  • In der Schule Summerhill können die Kinder frei entscheiden, ob sie lernen wollen und wenn ja was. Niemand sagt ihnen, was sie lernen sollen. Wenn die Kinder es nicht selbst wissen, was sie lernen wollen, weiß es niemand. Ältere Kinder müssen lediglich die Kurse besuchen, für die sie sich einmal entschieden haben. Sie können zwar frei entscheiden, welche Kurse sie besuchen. Sie können sie aber nicht einfach abbrechen.
  • Hinzu kommt noch, dass die Kinder und Erwachsenen alle jeweils genau eine Stimme haben. Somit können die Kinder die Erwachsenen immer überstimmen. Gemeinsam legen sie die geltenden Regeln fest. Diese können aber wieder gemeinsam geändert werden.
  • Wenn Kinder zeitig genug nach Summerhill kommen, lernen sie intensiv und entwickeln eine große Selbstständigkeit. Wenn ihre Eigeninitiative schon teilweise abgetötet wurde, haben sie gewisse Anlaufschwierigkeiten. Und ab einem gewissen Stadium sind sie nicht mehr in der Lage, selbstbestimmt zu lernen. Deshalb gibt es eine Altersgrenze (wenn die Erinnerung nicht trügt, bei 10 bis 12 Jahre), ab welcher der Wechsel von einer autoritären Schule nach Summerhill nicht mehr sinnvoll ist.
  • Auch gibt es Diskussionen, ob die Kinder nicht alles kaputtmachen würden, wenn nicht die Erwachsenen die Einhaltung der Regeln durchsetzen. Es stellt sich aber heraus, dass nur die Kinder verhaltensauffällig werden, die vorher stark eingeengt wurden.
  • Wegen dieser Vorbehalte gab es Untersuchungen, was aus den Kindern aus dieser Schule geworden ist. Dabei stellte sich heraus, dass viele beruflich erfolgreich sind.
  • Hinzu kommt noch, dass nach Summerhill eher Kinder kamen, die als problematisch betrachtet wurden.
  • Daraus ergibt sich, dass diese Methode aus der Schule Summerhill allgemein anwendbar ist. Durch bestimmte Erziehungsmethoden können aber die Kinder die Fähigkeit verlieren, diese Methode nutzen zu können.

Uwe

Ergänzung vom 17.7./7.8.2008 (Rahmenbedingungen für Bildung im Kleinkindalter)

  • Bereits im Kleinkindalter erfahren Kinder, ob sie geliebt werden oder nicht. Dies beeinflusst, ob sie Liebe weitergeben und somit sich solidarisch verhalten oder nicht. Umstritten ist allerdings, wie stark diese Prägung ist. Sicherlich lässt sie sich später verändern. Sicherlich ist dies später schwerer als im Kleinkindalter. Deshalb sollte beim Streben nach einer solidarischen Gesellschaft auch der Umgang mit Kleinkindern als wichtig beachtet werden. Wie wichtig es ist, ist aber umstritten.
  • Von der Psychoanalyse wird betont, wie wichtig die Mutter-Kind-Beziehung ist. Aber selbst einige Anhänger dieser Richtung warnen vor einer Überforderung der Mutter. Sie kann nur Liebe weitergeben und die Bedürfnisse des Kindes erfüllen, wenn sie sich selbst liebt und ihre eigenen Bedürfnisse befriedigt. In der Kleinfamilie (verheiratet, zusammenlebend oder alleinerziehend) sind aber eine Person oder zwei Personen die ganze Zeit für das Kind verantwortlich. Das ist eine Überforderung. Deshalb sollten einerseits die Mütter gesellschaftlich unterstützt werden, dass sie ihre Aufgaben erledigen können. Andererseits sollten möglichst die Mütter ihre Kinder gemeinsam betreuen. So können sie sich gegenseitig unterstützen und Erfahrungen austauschen. Außerdem können dann die Mütter wechselseitig aufpassen, so dass nicht jede Mutter die ganze Zeit gebraucht wird.
  • Andere vertreten auch deshalb die Meinung, dass ein gutes Verhältnis zu einer überschaubaren Anzahl von Bezugspersonen wichtig ist. Zuerst sind es nur sehr wenige. Mit wachsendem Alter können es mehr werden. Dies muss nicht unbedingt die Mutter sein. Es können auch Betreuungspersonen in der Kinderkrippe, dem Kindergarten, der Vater, Großeltern oder sonstige Verwandte und Bekannte sein. Dann werden einzelne Personen nicht überfordert.

Uwe

Ergänzung vom 20.11.2008 (Brauchen Kinder Grenzen?)

  • Häufig wird gesagt, dass Kinder Grenzen brauchen. Dies führt häufig dazu, dass Erwachsene bestimmen und die Kinder sich dem fügen müssen. Aus dem bisher Geschriebenen ergibt sich aber, dass dies nicht notwendig ist.
  • Es gibt einen anderen Ansatz, der sowohl die Persönlichkeit des Kindes als auch seiner Bezugspersonen ernst nimmt. Danach kann das Kind nicht einfach herumkommandiert werden. Gleichzeitig haben aber auch die Bezugspersonen des Kindes eigene Bedürfnisse, die auch berücksichtigt werden müssen. Wenn diese Bezugspersonen authentisch sind, drücken sie ihre Bedürfnisse klar und deutlich aus. Dann wird eine Lösung gefunden, die sowohl diese Bedürfnisse als auch die Bedürfnisse des Kindes berücksichtigt. Insofern werden dem Kind Grenzen gesetzt. Dann ist dies aber kein Ausdruck von Herrschaft, sondern von solidarischem Verhalten.
  • Und genau in diesem Sinne erwarten Kinder auch Grenzen. Sie brauchen Reaktionen ihrer Bezugspersonen, auf die sie wieder reagieren können. Diese sollten für das Kind verständlich sein.

Uwe

Bildungsinteresse (Ergänzung vom 8.4.2010)

  • Vielfältige Erfahrungen zeigen, dass Menschen ein natürliches Bildungsinteresse haben. Dies kann jedoch zerstört werden.
    • Dies zeigen auch die Erfahrungen aus der Schule Summerhill (siehe oben).
    • Uwe kennt ein Kind, das zumindest eine zeitlang beim Besuch seiner Großeltern sich ein Tierbuch genommen hat und die dort abgebildeten und beschriebenen Tiere gelernt hat.
    • Wofür sich Menschen konkret interessieren, wird von mehreren Dingen beeinflusst.
      • Das sind zuerst die eigenen Voraussetzungen. Bei kleinen Kindern bedeutet das, dass der Sachverhalt kindgerecht dargestellt wird. Später gibt es bestimmte Vorkenntnisse. Menschen interessieren sich vor allem für diejenigen Dinge, bei denen sie Vorkenntnisse haben. Es kann aber auch sein, dass andere Bereiche als wichtig angesehen werden. Dann müssen sich zuerst die Grundkenntnisse angeeignet werden.
      • Es müssen die entsprechenden Informationen angeboten werden.
      • Aber natürlich spielt auch die Art der Vermittelung eine Rolle. Z.B. dämpft unverständliche Vermittlung das Interesse.
    • Somit sind Kinder für viele Dinge interessierbar. Später lässt das nach.
    • Deshalb reicht es aus, das Bildungsinteresse zu fördern. Es braucht und kann nicht erzwungen werden.

Uwe

Widerspricht die deutsche Schulpflicht den Menschenrechten? Wie ist die Verweigerung der Schulpflicht zu bewerten? (Ergänzung vom 8.4.2010)

  • Laut Allgemeiner Erklärung der Menschenrechte (1948), Artikel 26 (3) und dem Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (1966), Artikel 13 (3) und (4) können Eltern / Vormünder für die Kinder, für die sie verantwortlich sind, andere Bildung als die staatliche wählen. Allerdings dürfen vom Staat Mindestnormen festgelegt werden. Einige Eltern interpretieren das als Recht, ihre Kinder allein oder vorrangig zu Hause zu unterrichten. Der deutsche Staat verlangt dagegen den Besuch einer anerkannten Bildungseinrichtung, während in anderen Ländern Kinder dagegen auch vollständig zu Hause unterrichtet werden oder nur einzelne Fächer in der Schule besuchen können. Im Sächsischen Gesetz über Schulen in freier Trägerschaft (SächsFrTrSchulG) heißt es dazu im § 5 Genehmigungsvoraussetzungen:
    1. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn eine Schule
      1. in ihren Lehrzielen und Einrichtungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den öffentlichen Schulen zurücksteht,
      2. eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht fördert,
      3. von einem Schulträger, der oder dessen vertretungsberechtigte Organe die für die verantwortliche Führung erforderliche persönliche Zuverlässigkeit besitzen, geführt wird und
      4. die wirtschaftliche und rechtliche Stellung der Lehrer genügend sichert.
    2. Die Anforderungen an die Ausbildung der Lehrer sind erfüllt, wenn eine fachliche und pädagogische Ausbildung nachgewiesen wird, die der Ausbildung der Lehrer an entsprechenden öffentlichen Schulen im Wert gleichkommt.
    3. Die wirtschaftliche und rechtliche Stellung der Lehrer an einer Ersatzschule ist dann genügend gesichert, wenn
      1. Über das Angestelltenverhältnis ein schriftlicher Vertrag abgeschlossen worden ist, in dem klare Kündigungsbedingungen, der Anspruch auf Urlaub und die regelmäßige Pflichtstundenzahl festgelegt sind,
      2. die Gehälter und Vergütung bei entsprechenden Anforderungen hinter den Gehältern der Lehrer an vergleichbaren öffentlichen Schulen nicht wesentlich zurückbleiben und in regelmäßigen Zeitabschnitten gezahlt werden,
      3. für die Lehrer eine Anwartschaft auf Versorgung erworben wird, die wenigstens den Bestimmungen der Angestelltenversicherung entspricht.
  • Unterricht zu Hause ist nur sinnvoll möglich, wenn die Eltern den Unterricht für ihre Kinder gewährleisten können. Dies ist eher bei begüterten bzw. gebildeten Eltern der Fall. Damit wäre dies eine Bevorzugung bestimmter Kinder. Somit müsste es für alle Kinder real die gleichen Möglichkeiten geben.
  • Auch wurde gefragt, inwiefern die zu Hause unterrichteten Kinder soziale Kompetenz erwerben. Bei den bekannten Beispielen war dies kein Problem.
  • Öfters werden Kinder aus religiösen Gründen zu Hause unterrichtet. Die Eltern gehen davon aus, dass in den öffentlichen Schulen nicht der rechte Glauben vermittelt wird. Somit ist zu fragen, ob mit der Möglichkeit des Privatunterrichts religiöser Fundamentalismus gefördert wird.
  • Menschen haben ein Recht auf Bildung laut Allgemeiner Erklärung der Menschenrechte (1948), Artikel 26 (1) und dem Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (1966), Artikel 13 (1). Bei Kindern können aber, wie erwähnt, die Eltern / Vormünder entscheiden. Das darf nicht im Widerspruch stehen, d.h., die Eltern / Vormünder dürfen nicht den ihnen anvertrauten Kindern die Bildung verweigern.
  • Ob allerdings der Staat die richtige Instanz ist, das Recht auf Bildung zu gewährleisten und die Bildungsinhalte festzulegen, ist auch umstritten.

Uwe

Bildung in einer Gesellschaft, in denen alle ihrem Wesen gemäß leben können (Ergänzung vom 8.4.2010)

  • zweckfrei
    • Es existiert ein entsprechender Bedarf nach Bildung. So werden Personen oder andere Bildungsträger (z.B. Bücher, Lernprogramme) gesucht, die die entsprechende Bildung vermitteln können.
    • Der Bildungsbedarf wechselt nicht ständig. So ist eine gewisse Planungssicherheit gegeben. Bei komplizierteren Kenntnissen ist sogar eine längere Bildung erforderlich. Dies muss also vorher gut durchdacht werden.
    • Die Bildungsinhalte sind dann Vereinbarungssache. Es gibt keine einheitlichen Vorgaben, wohl aber Erfahrungen.
    • Es besteht aber immer die Möglichkeit, eine Bildung zu wechseln oder zu beenden.
    • Eine entsprechende Bildung ist auch die Voraussetzung für geistige, künstlerische oder handwerkliche Tätigkeiten usw.

Uwe

Woran erkennt eine Person, welche Bildung sie noch braucht? (Ergänzung vom 8.4.2010)

  • Ein klares Kriterium dafür ist nicht bekannt. Aber jede Person merkt, was ihr an Bildung noch fehlt. Wenn sie fälschlicherweise annimmt, sie hätte eine bestimmte Bildung, merken es die anderen Personen, die von dem entsprechenden Sachverhalt Ahnung haben. Diese können dann die entsprechende Person darauf aufmerksam machen. Allerdings ist es nicht ganz einfach herauszufinden, welche von den beiden Personen recht hat. Wenn aber Herrschaft keine Rolle spielt, sondern Erkenntnisinteresse im Vordergrund steht, ist dies einfacher.

Uwe

Einige Forderungen für das gegenwärtige Bildungssystem (Ergänzung vom 8.4.2010)

  • längeres gemeinsames Lernen,
  • in Dorfschulen jahrgangsübergreifender Unterricht
  • Reformpädagogik

Uwe

Politische Bildung (Ergänzung vom 28.09.2017)

Uwe
Haftungs Ausschluss.

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