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ARMUT IST KEIN SCHICKSAL, SONDERN EIN SKANDAL, DEM WIR EIN ENDE SETZEN MÜSSEN

Mein 1.Mai-Protest gegen die Zwangsenteignung der Menschen durch das große Geld
Nachdenklicher Kommentar für Mai 2008 von Siegfried Böhringer

Auch der 1.Mai dieses Jahres bringt ein Problem in unseren Blick, das wir nur lösen können, wenn wir es von seinen gewohnten Umdeutungen und Verharmlosungen befreien. Dieser Tag war ja einmal ein Mut erfordernder Kampftag der arbeitenden Menschen gegen das herrschende Kapital seit seiner ersten Feier im Jahr 1890 nach einem Impuls, der von den 400 Delegierten sozialistischer Parteien und Gewerkschaften aus zahlreichen Ländern ausging, die sich zum 100. Jahrestag des Sturms auf die Bastille in Paris getroffen hatten. Daher will ich auch an diesem Tag (der diesmal auf Himmelfahrt fällt) in Stuttgart bei der Demo (mit Gottesdienst) der Dienste beider großen Kirchen in der Arbeitswelt sein, welche (im selben Sinn wie an diesem Tag die Gewerkschaften) unter dem Motto der Vaterunserbitte um irdische Gerechtigkeit "Wie im Himmel so auf Erden" gefeiert wird.

Warum ich (wie die ganze weltweite Gerechtigkeitsbewegung) nicht nur die todbringende Armut in so genannten unterentwickelten Ländern, sondern auch die ausgrenzende Armut in hoch entwickelten wie in unserem eigenen Land nicht als Schicksal, sondern als skandalöse Zwangsenteignung sehe, will ich mit diesen drei Aussagen begründen:
ERSTENS. Während eines ständigen Wachstums der Wirtschaft in den letzen 10 Jahren ist es dazu gekommen, dass ganze 3000 Personen, das heißt weniger als 0,1 Promille der Bevölkerung, inzwischen acht Prozent (also 800mal so viel wie der Durchschnitt) des Vermögens in unserem Land besitzen. Umgekehrt hat sich die Verschuldung der unteren 10 Prozent in den letzten 10 Jahren verfünffacht. Jede vierte Familie gilt heute als arm (d.h. lebt mit weniger als 50 % des Durchschnittseinkommens). Dies trifft vor allem Bildungsschwache, Langzeitarbeitslose und Migranten. 71% der Bevölkerung haben Angst, daß es leicht auch ihnen einmal so gehen könnte.
ZWEITENS. Wie besonders die für das deutsche Bildungswesen (nicht für seine Lehrer, Schüler und Eltern) so blamable Ergebnis der "Pisastudien" zeigt, gibt es in europäischen Ländern auch ganz andere Verhältnisse, wie zum Beispiel in Skandinavien, wo die Einkommen wegen einer stärkeren politischen Kräftigung der Sozial-, Gesundheits- und Bildungsysteme relativ ausgeglichen sind und Armut einen vergleichsweise geringen Teil der Bevölkerung trifft.
DRITTENS. Unter den Menschen auch unseres Landes wächst das Unverständnis für ein Wirtschaftsmodell, das gigantische Reichtümer für eine Minderheit, aber soziale Ausgrenzung für immer mehr Menschen produziert. Es sind die horrenden Renditeerwartungen der Kapitaleigner, die zu einer massiven Umverteilung von Lohneinkommen zu Kapitaleinkommen führen. Zugleich wird mit den Agenda2010-Regelungen einem großen Teil der Arbeitslosen und Geringverdienenden ein Auskommen zugemutet, das die, welche es beschließen und vertreten, nicht einmal für wenige Tage verkraften würden. Hier hat die Mehrheit recht, für welche die (vorgeblich alles schließlich zum Guten wendende) unsichtbare Hand des Marktes nur deshalb unsichtbar ist, weil es sie gar nicht gibt.

Natürlich müssen wir (wie Bonhoeffer einmal im Blick auf die Nazi-Barbarei sagte) beides tun: Uns in vielen kleinen sozialen Aktionen um die kümmern, die unter die Räder des entfesselten Shareholder-Kapitalismus geraten; aber auch: diesen Rädern durch widerständiges Einmischung in die Speichen fallen, um ihnen das geraubte eigene Lebensrecht zurückzugeben. Jean Ziegler erblickt eine erstmalige Chance: "In den letzten Jahrzehnten sind auf der Erde unglaubliche Reichtümer entstanden, das Welt-Bruttosozialprodukt wurde fast verdoppelt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ist der objektive Mangel besiegt und die Utopie des gemeinsamen Glückes wäre materiell möglich." Realität kann diese Heilung einer zerrissenen Gesellschaft dann werden, wenn sich "viele kleine Leute" für sie einsetzen.

Hoffend auf einen Sieg des Lebens grüßt im Blütenmonat Mai Siegfried Böhringer

(39) Die Erde ist "NOT FOR SALE":

- nicht bestimmt zu einem Objekt der profitorientierten Wirtschaft. Sie gehört vielmehr den auf ihr wohnenden Menschen. Bei gerechter Verteilung ihrer Güter und Schonung der natürlichen Grundlagen sichert sie ihnen allen ein Leben in Würde.

Oder, wie einst Gandhi sagte: "Die Erde hat Platz für jedermann, aber nicht für jedermanns Gier". Wer ihre Ressourcen zu Objekten der konkurrenzorientierten Wirtschaft macht (wie die internationalen Finanzspekulanten und ihre Helfer in den Eliten der neoliberalen Politik), bietet etwas zum Verkauf, das ihm nicht gehört.
"Die Welt ist keine Ware"

Es ist die reale "Diktatur des Profits", welche überall auf der Welt immer mehr Armut schafft. Und Armut bringt nicht nur eine "psychische und soziale Destruktion" der Betroffenen mit sich, sie schafft auch immer neue Konflikte auf allen Ebenen, deren gewaltsame Lösungsversuche gigantische Summen verschlingen und jedes friedliche, demokratische Zusammenleben verhindern.

Es gibt jedoch eine Leben rettende Gegenmacht, der wir uns anvertrauen könnten, und die Martin Luther King so beschrieben hat: "Man sollte im Leben an etwas glauben können / so leidenschaftlich glauben können / dass man ein Leben lang für diese / Überzeugung eintreten kann / Ich bin der Gewalt müde / wir haben eine Macht / Nicht die Macht von Geschossen und Gewehren / Es ist eine Macht / so alt wie die Erkenntnis des Jesus von Nazaret / und so modern wie die Methoden / des Mahatma Gandhi."
Haftungs Ausschluss.

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