Übersicht über vergangene Treffen im ersten Halbjahr 2007
Treffen am Freitag, dem 12.1.2007 (ausnahmsweise der 2.Freitag im Monat):
- Anwesend waren der ältere Michael, Ines, Bernd und Uwe.
- Ines wurde auf das Buch von Hugo Schüssler: "Die praktische Lösung der sozialen Frage" aufmerksam. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts geschrieben. Ines will sich darüber näher informieren.
- weitere organisatorische Fragen, z.B. Geld, neue Termine (spätere Anmerkung: an diesen können wir den Raum nutzen), weitere Termine anderer Veranstaltungen
- Bernd stellte Transformationsvorschläge vor. Darüber diskutierten wir.
- Es wurde wieder über das bedingungslose Grundeinkommen, sein Verhältnis zur Warengesellschaft und die Kritik von links gesprochen.
- Ergänzend sind Arbeitszeitverkürzungen und ein Mindestlohn erforderlich.
- Soziale Bewegungen verlangen eine 30-h-Woche bei einem Mindestlohn von 10 Euro / h. Ein repressionsfreies Arbeitslosengeld II muss mindestens 500 Euro / Monat + Miete umfassen.
- Über die Möglichkeiten der Vergesellschaftung von Produktionsmitteln wurde gesprochen. In diesem Zusammenhang wurde über die Vergesellschaftung von Wissen und Bildung diskutiert. Aber auch positive praktische Beispiele für Bildung wurden genannt.
- Erwähnt wurde außerdem der freie Zugang zu den benötigten Ressourcen durch die ärmeren Länder.
Uwe
Treffen am Freitag, dem 26.1.2007 (ausnahmsweise der 4.Freitag im Monat):
- Anwesend waren der ältere Michael, Ines, Bernd, Uwe und ein Gast von coloRadio.
- Terminbestätigung
- Ines stellte das Buch "Reichtum - Macht - Gewalt" mit dem Untertitel "Sicherheit in Zeiten der Globalisierung", herausgegeben von der Zeitschrift Publik-Forum und der Zeitung Frankfurter Rundschau, zusammengestellt von einem kirchlichen Herausgeberkreis, vor.
- Der Gast von coloRadio ließ sich über den aktuellen Stand von attac Dresden informieren. Außerdem gab es ein kurzes Gespräch, inwiefern attac Dresden Beiträge zur erweiterten Sendezeit von coloRadio liefern kann.
Uwe
Treffen am Freitag, dem 2.2.2007:
- Anwesend waren der ältere Michael, Ines, Bernd, Sebastian und Uwe.
- Ines zitierte aus dem Februar-Kommentar von Siegfried Böhringer den § 1 eines alternativen EU-Verfassungsentwurfs: "Das Europa, auf das wir hoffend und handelnd zugehen, ist ein Kontinent, von welchem nichts anderes ausgehen soll als ‚Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung' zur Heilung unseres gemeinsamen Hauses, der Erde. Erst dann, wenn dieses neue Europa Gestalt gewinnt, kann es auch in anderen Erdteilen Demokratie und Menschenrechte glaubhaft einfordern. - Geleitet von der frohen Botschaft unseres Glaubens widerstehen wir der in der vorliegenden EU-Verfassung sich zeigenden Tendenz, den traditionellen Kurs militaristischer Machtpolitik und neoliberaler Wirtschaftspolitik auf europäischer Ebene verstärkt fortzusetzen."
- Ines stellte weiter das Buch "Reichtum - Macht - Gewalt" mit dem Untertitel "Sicherheit in Zeiten der Globalisierung" vor.
- Auf Anregung eines Artikels in der "konkret" (von Herrn Gremliza) und der "Zeit" (vom ehemaligen Bundeskanzler Schmidt) ergab sich eine Diskussion über Politiker und die (Un-)Möglichkeit sozialen und ökologischen Handelns durch Unternehmen im gegenwärtigen Wirtschaftssystem.
- Es gibt viele Politiker, die im Amt die Interessen der großen Konzerne durchsetzen. Wenn sie nicht mehr im Amt sind, sehen viele dies wesentlich kritischer. Dies hat etwas mit dem politischen System zu tun. Wer im Amt gegen die wirtschaftlich Mächtigen vorgeht, riskiert den Verlust des Amtes.
- Wenn ein Konzern weniger auf ökologische und soziale Standards achtet, kann er billiger produzieren, als diejenigen, die alle Standards einhalten. Damit entsteht ein Marktvorteil. Gleichzeitig werden Menschen in Armut gestürzt. Damit sind sie gezwungen, billig einzukaufen. Somit ist die Verletzung ökologischer und sozialer Standards im gegenwärtigen Wirtschaftssystem selbstverstärkend.
- Um ihr Ansehen zu verbessern, verschleiern die Konzerne diese Schädigungen. Eine Methode besteht darin, dass die Konzerne fragen, die Einhaltung welcher Regeln als am wichtigsten gesehen wird. Dann können sich die Verbraucher(innen) entscheiden, ob lieber das Trinkwasser verschmutzt oder Kinder als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden sollen.
- In diesem Zusammenhang wurde wieder über die Bewertung von Verbrauchssteuern diskutiert.
- Außerdem wurde über die Entwicklung in Venezuela diskutiert. Dies betrifft sowohl die Sozial- und Wirtschaftspolitik im Innern, als auch die Bündnispolitik im Bereich der Außenpolitik.
Uwe
Treffen am Freitag, dem 16.2.2007:
- Anwesend waren Bernd, Uwe und zum ersten Mal Hartmut von der SPD. Der ältere Michael, Ines und Sebastian waren entschuldigt.
- Hartmut interessierte sich für die Arbeit und Zielsetzungen der AG Visionen.
- Uwe verwies auf die unterschiedlichen Meinungen zu Visionen in unserer Gruppe.
- Daraus entspann sich eine Diskussion über Erfahrungen mit der Verbreitung von Visionen.
- Wir wurden uns zwar nicht einig. Hartmut will aber wiederkommen, um zu sehen, ob die AG Visionen für ihn geeignet ist.
Uwe
Treffen am Freitag, dem 2.3.2007:
- Anwesend waren Ines, Bernd, Hartmut, Uwe und am Anfang ein Gast. Der ältere Michael und Sebastian waren entschuldigt.
- Der Gast interessierte sich für die Arbeit von attac Dresden und der AG Visionen. Insbesondere Uwe berichtete etwas darüber. Außerdem wies der Gast u.a. auf die Sendezeiterweiterung von coloRadio hin.
- Die neuen Termine wurden vereinbart. (Nachtrag: Der Raum wurde inzwischen für diese Termine bestellt.)
- Ines las ein Bericht über ein Treffen von Quäkern mit EU-Politikern vor. Dort wurde u.a. festgestellt, dass viele Politiker in einer eigenen Welt leben und nicht wissen, worüber sie überhaupt beschließen.
- Hartmut stellte seine Gedanken über Anforderungen an Visionen vor. Darüber wurde diskutiert.
- Die weiteren Themen wurden vereinbart.
Uwe
Treffen am Freitag, dem 16.3.2007:
- Anwesend waren Sebastian, Bernd, der ältere Michael und Uwe. Ines war entschuldigt. Hartmut war pünktlich da. Da zu der Zeit niemand anders da war, ist er wieder gegangen.
- organisatorische Fragen (z.B. Bestätigung neuer Termine; Spendenbestätigung; Themen)
- Sebastian stellt das Prinzip der selbstverwalteten Betriebe in Venezuela vor.
Uwe
Treffen am Freitag, dem 20.4.2007:
- Anwesend waren Bernd, Hartmut, der ältere Michael und Uwe. Ines und Sebastian waren entschuldigt.
- organisatorische Fragen (z.B. Treffen des Dresdner Teils des Netzwerks Grundeinkommen am 26.6.2006, Themen)
- Bernd stellte einige Gedanken von Robert Kurz zum strukturellen Antisemitismus vor. Bernd und Uwe erläuterten sie. Trotzdem konnten nicht alle Missverständnisse ausgeräumt werden. Deshalb und wegen unterschiedlicher Herangehensweisen und politischer Auffassungen gab es heftige Diskussionen.
- So wurde gefragt, was dies mit Visionen zu tun hat. Dazu wurde auf das Treffen am 17.11.2006 verwiesen, bei dem Michael auf der Unterscheidung zwischen schaffendem und raffendem Kapital bestand. Michael ist sicher kein Antisemit. An diese Unterscheidung können aber Antisemiten nahtlos anknüpfen. Um nicht Beifall aus der falschen Ecke zu bekommen oder Antisemitismus zu fördern, sollten wir diese Gefahr bei der Entwicklung von Visionen berücksichtigen.
- Auch wurde bezweifelt, dass der Antisemitismus heute noch ein Problem sei. Jedoch wurde auf die weite Verbreitung antisemitischer Vorstellungen verwiesen (z.B. "die Juden", Identifizierung aller Jüdinnen und Juden mit dem Staat Israel und damit Ausgrenzung aus ihren Völkern).
- Auch bei der Bewertung der Warengesellschaft und der Rolle des Geldes wurden wir uns nicht einig.
- Hartmut stellte seine Vision zu Abwendung einer weltweiten Klimakatastrophe vor. Dazu besteht aber noch sehr viel Diskussionsbedarf. Dies betrifft teilweise schon die Problembeschreibung, aber auf jeden Fall die Zielsetzung. Deshalb soll am 4.5. weiter darüber diskutiert werden. Uwe verbreitet dazu einige Gedanken.
Uwe
Treffen am Freitag, dem 4.5.2007:
- Anwesend waren Hartmut, der ältere Michael und Uwe. Bernd und Ines waren entschuldigt.
- organisatorische Fragen (z.B. Termine)
- In Fortsetzung der Diskussion, was wir erreichen wollen, wurde überlegt, wie wir mit den unterschiedlichen Meinungen zu Visionen in unserer Gruppe produktiv umgehen können.
- Uwe trug seine Ergänzungen zur Problembeschreibung der Vision zur Abwendung einer weltweiten Klimakatastrophe vor.
- Es wird damit geworben, dass mit regenerativen Energiequellen Gewinn gemacht werden kann. Dies führt dazu, dass nicht kleine Windräder auf dem Dach, sondern riesige Anlagen gebaut werden. Im Bereich der Wasserkraft werden Riesenstaudämme gebaut, die zu großen ökologischen Schäden führen. Zur Biomasseerzeugung werden Pestizide und Düngemittel verwendet. Anschließend folgen Transport und industrielle Verarbeitung. Bei der Erzeugung von Biodiesel aus Rapsöl wird nur ein kleiner Teil der Pflanze verwendet. Nahrungsmittel werden teurer, weil angebaute Pflanzen zur Energiegewinnung genutzt werden. Es gibt Pläne, riesige Solarenergienlagen in die Sahara zu bauen. Auch sonst ist es häufig so, dass die Lösung eines Problems ein neues erzeugt. Außerdem steigt die Menge der produzierten Güter. Eine Einsparung im Verhältnis zur Anzahl wird dadurch häufig mehr als ausgeglichen. Könnte das daran liegen, dass im gegenwärtigen Wirtschaftssystem nicht die Lösung der Probleme, sondern das Gewinnstreben im Vordergrund steht? Und ist damit nicht unser Wirtschaftssystem mit dem Gewinnstreben das eigentliche Problem?
- Hinzu kommt noch, dass die wirtschaftlich Mächtigen einen starken Einfluss auf politische Entscheidungen haben. Dies konnte kürzlich wieder beim Streit um den Kohlendioxidausstoß der Autos und um die Verteilung der Emissionszertifikate gesehen werden. Es werden neue Braunkohlekraftwerke genehmigt. Diese stoßen im Verhältnis zum erzeugten Strom das meiste Kohlendioxid aus. Als Lösung wird die Lagerung des erzeugten Kohlendioxids in der Erde vorgeschlagen. Es kann aber nicht gesichert werden, dass es nicht entweicht. Auch international sind die Vereinbarungen stark von den Wirtschaftsinteressen geprägt. Es gibt große Unterschiede zwischen den Vereinbarungen und den Notwendigkeiten. Und selbst die Vereinbarungen werden häufig nicht eingehalten. Nur der Druck umweltbewusster Menschen und ihrer Organisationen kann wirklich zu Verbesserungen führen. Sollte deren Einfluss deshalb gestärkt werden?
- Darüber wurde diskutiert.
- So wurde gefragt, was an großen Energieerzeugungsanlagen schädlich sei. Verhindert wird damit die Entmachtung der Stromkonzerne. Dies wird z.B. von Hermann Scheer, Präsident von "Eurosolar", SPD-Bundestagsabgeordneter und Träger des Alternativen Nobelpreises, gewünscht. Außerdem werden große Transportkapazitäten benötigt. Schließlich gibt es weiterhin keine Selbstversorgung mit Energie. Dies kann zu Kriegen führen.
- Unterschiedliche Meinung gab es darüber, ob Gewinnstreben schlecht oder im begrenzten Maße gut ist.
- Außerdem war unklar, wie sich diese Gedanken in die anderen Überlegungen einfügen. Uwe wies darauf hin, dass einige Lösungsvorschläge nach seiner Meinung Teil des Problems im beschriebenen Sinne sind. Nach seiner Meinung liegt das an unvollständiger Problembeschreibung. Wenn die Problembeschreibung entsprechend ergänzt wird, sollten alle Lösungsvorschläge gestrichen werden, die am Problem nichts ändern. Dies wurde bereits bei der Diskussion der Gedanken von Hartmut über Anforderungen an Visionen am 2.3. besprochen.
Uwe
Treffen am Freitag, dem 18.5.2007:
- Anwesend waren Bernd und Uwe. Der ältere Michael und Ines waren entschuldigt.
- Organisatorische Fragen (z.B. Vereinbarung neuer Termine, G8-Proteste, Demonstration am 7.5.)
- Einige Freiwirtschaftler behaupteten, dass Karl Marx in seinem Werk "Das Kapital" Aussagen zum Geld macht, die in Richtung Freiwirtschaft gehen. Deshalb hat Bernd die entsprechenden zitierten Abschnitte mitgebracht. Aus diesen geht hervor, dass Karl Marx das Gegenteil von dem geschrieben hat, was ihm unterstellt wird. So wurde von diesen Freiwirtschaftlern behauptet:
"Marx und Gesell stimmen also darin überein, dass das Geld eine Form besitzt, die es zur Unterbrechung des Zirkulationsprozesses und letztlich zur Lahmlegung des Produktionsprozesses geeignet macht."
In dem erwähnten Kapitel zur Schatzbildung steht im Gegenteil, dass immer soviel Geld im Umlauf ist, wie zum Warenaustausch benötigt wird. Dies wird an Beispielen belegt. Zusätzlich wird sich mit der Aussage auseinandergesetzt, dass die Preise durch die Menge des vorhandenen Geldes im Verhältnis zu den vorhandenen Waren bestimmt werden. Dazu wird eine Aussage erwähnt, dass in Indien Geld vergraben oder als Schmuck verwendet wird, wenn es nicht benötigt wird. Gleichzeitig waren zu der Zeit in Indien die Preise sehr niedrig.
Somit wurden die entsprechenden Marx-Zitate von den erwähnten Freiwirtschaftlern aus dem Zusammenhang gerissen und damit verfälscht.
- Außerdem redeten wir über Kriterien für Transformationsprojekte hin zu einer besseren Gesellschaft.
Uwe
Treffen am Freitag, dem 15.6.2007:
- Anwesend waren Bernd, Michael, Sebastian und Uwe. Ines war entschuldigt.
- Zuerst unterhielten sich Bernd und Michael über den Streit über die Waldschlösschenbrücke und den entsprechenden Tunnel.
- Neue Termine wurden vereinbart. Uwe berichtete, dass er Aussagen unserer Internetseiten an das ÖIZ gesendet hatte. Ein Teil davon wird im Juli-August-Heft des ÖIZ veröffentlicht.
- In Vorbereitung des Gründungstreffens der Initiative Grundeinkommen Dresden und Umgebung am 26.6. wurde wieder über das bedingungslose Grundeinkommen gesprochen.
- Von dort kamen wir zur Rolle der Parteien und zum {{Verhältnis zwischen Staat und Kapital}}.
- Im Zusammenhang mit den G8-Protesten wurde über autonome Projekte gesprochen. Am 13.6. wurde im ÖIZ über die G8-Proteste berichtet. Dort wurde auch gefragt, wofür sich Autonome einsetzen. Diese Diskussion wurde hier fortgeführt.
- Sebastian und Uwe besprachen Mitarbeitsmöglichkeiten beim coloRadio.
Uwe
Haftungs Ausschluss
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