MACHEN WIR ENDLICH UNSERE SCHWERTER ZU PFLUGSCHAREN FÜR ALLE
Die NATO muß als Kriegsbündnis westlicher Machtpolitik entlarvt werden Der Nachdenkliche Kommentar für Januar 2009 von Siegfried Böhringer
Vorbemerkung:
Ich bitte um Aufmerksamkeit für die Petition am Schluß des ganzen Textes mit der Überschrift
GAZA: STOPPT DAS BLUTVERGIESSEN, ZEIT FÜR FRIEDEN
Dem Weltfrieden ist meine erste Mahnung und Hoffnung im neuen Jahr gewidmet. Krieg stellt zwar "nur" die Speerspitze einer genau so zerstörerischen Form von Gewalt dar: der unauffälligeren "Diktatur des Profits", der auch die fatale "Bankenkrise" zu verdanken ist. Weil jedoch der Krieg am deutlichsten das abschreckende Gesicht der neoliberalen Geldherrschaft zeigt, ist es nötig, die als humanitäre Missionen getarnten Kriege der westlichen Länder (auch unseres Landes) kritisch unter die Lupe zu nehmen..Heute will ich mit einigen Hinweisen zur Aufdeckung der selbstbetrügerischen Bemäntelung.dieser Kriege beitragen Dies zuerst mit Hilfe der gründlichen Analysen, die uns im November 08 in Tübingen beim alljährlichen Kongress der Informationsstelle Militarisierung (IMI) präsentiert worden sind.
- Die NATO, in derer Rahmen weitgehend auch die weltweiten Bundeswehreinsätze geschehen, zeigt sich als reines Instrument der Kriegführung im fragwürdigen Interessse westlicher Machtausdehnung: "Seit Ende des Kalten Krieges hat sich die NATO auf allen Ebenen, sowohl was ihre Strategie, Struktur als auch Einsatzpraxis anbelangt, von einem - wenigstens formal - auf Landesverteidigung ausgerichteten Bündnis in eine immer aggressiver auftretende, global agierende Militärallianz verwandelt" (IMI)
- Der für diese Entwicklung programmatische Kriegseinsatz in Afghanistan ist ganz offensichtlich bereits fehlgeschlagen und wird dennoch - auch von der BRD - ausgeweitet: "Die Eskalation des Konfliktes, die nicht vorhandenen Fortschritte in Bereichen der Armutsbekämpfung, Bildung etc. und die damit zusammenhängende zunehmende Ablehnung der Präsenz der NATO-Truppen innerhalb der afghanischen Bevölkerung zeigen, dass der Einsatz de facto längst gescheitert sei. - Die westlichen Truppen sind Teil des Problems, nicht der Lösung. Nicht zuletzt die hohe Zahl an Zivilopfern trägt dabei zum Erstarken des Widerstands bei." (IMI)
- Bereits der Rüstungsexport aus der BRD zeigt die steigende und unverantwortliche Militarisierung deutscher Außenpolitik: "Mit 8,8 Milliarden Euro genehmigte die große Koalition 2007 insgesamt deutlich mehr Rüstungsexporte als in den Jahren zuvor. - Die USA, die Schweiz und Großbritannien sind hier die größten Empfänger. - Es nahm zugleich der anteilige Umfang der Genehmigungen für Drittstaaten ab. Südkorea, Pakistan, Singapur, Indien, Malaysia und die Vereinigten Arabischen Emirate sind solche Länder, für die 2007 die umfangreichsten Lieferungen genehmigt wurden. Beunruhigend sind auch die Zahlen zum Kleinwaffenexport. 10 381 Maschinenpistolen wurden 2007 zur Lieferung an 45 Länder genehmigt, über 19 000 Sturmgewehre zum Export in 34 Staaten." (Bericht des Journalisten Otfried Nassauer)
- Für die (mit der Lizenz zum Töten und der Gefahr des Getötetwerdens) in den Krieg geschickten Soldaten ergeben sich fatale Folgen, auch wenn sie am Leben geblieben sind: "Kriege bringen nicht nur Tod und Vernichtung, sie bewirken auch psychologische Zerstörungen, die unter dem medizinischen Begriff PTSD (post-traumatic stress disorder) zusammengefasst werden. - (Man muß) diesen Leuten vorher sagen, dass sie im Krieg entweder sterben oder später psychisch zusammenbrechen werden." (Aus einem Kongreß von Kriegsveteranen aus aller Welt in Cavtat. Kroatien, im Jahr 2008.) .
Darum ist jetzt für uns genau das an der Zeit, was Günter Eich so gesagt hat: "Wacht auf, denn eure Träume sind schlecht / Bleibt wach, weil das Entsetzliche näherkommt / Auch zu Dir kommt es, der weit entfernt wohnt von den Stätten, wo Blut vergossen wird / Wenn es heute nicht kommt, kommt es morgen, aber sei gewiß / Nein, schlaft nicht, während die Ordner der Welt geschäftig sind / Seid mißtrauisch gegen ihre Macht, die sie vorgeben für euch erwerben zu müssen / Seid unbequem, seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt!"
Mit der Hoffnung auf viel Sand im Getriebe aller zerstörerischen Gewalt grüßt herzlich Siegfried Böhringer
(44) Die unseren ganzen Einsatz fordernde Vision vom Frieden
..., wie durch "unseren Willen nur" und niemals ohne ihn, der "Friede auf Erden" Wirklichkeit werden kann: Mit dem Friedensbogen des Gottesbundes mit Noah, welcher besonders die "abrahamitischen" Religionen Christentum, Judentum und Islam verbindet; mit der Skulptur des Umschmiedens von Schwertern in Pflugscharen; mit der regenbogenfarbenen Friedensfahne, mit der so oft schon (auch von mir) Flagge gezeigt worden ist gegen den Krieg. - Genau um diese menschheitliche Berufung zum "Frieden schaffen ohne Waffen" geht es im folgenden, von Paul Wiens aus dem Polnischen übersetzten Gedicht von Jaroslaw Iwaszkiewicz, (aber - im Text weiter unten - auch in der Erklärung der
Ökumenischen Friedensbewegung zum Kern der Weihnachtsbotschaft):
"Nicht einer Taube gleich wird sanft er niedersteigen / noch kommen über uns wie eine Jahreszeit / noch sich entflammen jählings wie ein Blitz - der Friede auf Erden // Noch unverhofft erblühn aus einer Garbe Blumen / noch im Gewitterstrahl, noch in der weißen Wolke / wird sinken auf uns, regenbogenblau - der Friede auf Erden // Durch unsern Willen nur wird er der Welt gegeben / aus unsern Herzen sprudelnd wie das Blut / aus unserm Kampf geduldig sich gebärend - der Friede auf Erden // Entbrennen wird er, Flamme schweren Mühns / aus offner Hand, gemeinschaftlichem Schreiten / aus aller Menschen erdenweiten Ruf: Daß Friede sei"
Genau so in einigen Bruchstücken aus dem "Ersten Entwurf einer Ökumenischen Erklärung zum gerechten Frieden: Ehre sei Gott und Frieden auf Erden", vom Ökumenischen Rat der Kirchen herausgegeben als Vorbereitung auf die "Internationale Ökumenische Friedenskonvokation" 2011 in Jamaika, mit welcher die weltweite kirchliche "Dekade zur Überwindung von Gewalt" ihren krönenden Abschluß finden soll: "Gott wird niemals durch unsere Gewalt verherrlicht. Noch wird unser Menschsein jemals durch Gewalt geehrt. - Die Erde mag ohne uns Frieden haben, aber für uns gibt es keinen Frieden, wenn Land, Meer und Luft ihres Lebens beraubt sind. - Deshalb ist Frieden (shalom) die Auswirkung der Gerechtigkeit. - Friede ist der Zustand, da Gott die Nationen dazu führt, ihre Konflikte beizulegen und ‚ihre Schwerter zu Pflugscharen zu machen’ (Micha 4,3; Jesaja 2,4) - Wenn alle in Harmonie miteinander leben und alle das Wohlbefinden als Früchte eines Lebens erfahren sollen, dann müssen sie alle an der Gestaltung des Friedens teilhaben. - Als prophetisches Zeichen sind die Kirchen gerufen, Ungerechtigkeit anzuprangern und für Frieden einzutreten. -
Christen sind zu einer Gemeinschaft berufen, deren Lebensweise das Töten von Menschen ausschließt, die Gott als unendlich kostbar hält und für die Gott in geduldiger Liebe leidet."
Übrigens: Mir als einem kriegserfahrenen "Zeitzeugen", der - mit dem vollen Segen der damaligen Kirche - sich als junger Soldat in den mörderischen Hitlerkrieg hat (ver)führen lassen, kann ohndies keiner weismachen, irgendein heutiger von uns geführter Krieg sei so etwas wie
eine nötige Maßnahme zur Sicherheit unseres Landes oder zur Rettung der Menschenrechte.
GAZA: STOPPT DAS BLUTVERGIESSEN, ZEIT FÜR FRIEDEN
Petition an den UN-Sicherheitsrat, die Europäische Union, die Arabische Liga und die USA:
Wir drängen euch zu sofortigem handeln, um einen weitreichenden Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen, Zivilisten aller Seiten zu schützen und die wachsende humanitäre Krise anzusprechen. Entschiedenes internationales Handeln ist gefordert, um das Blutvergießen zu stoppen, die Übergänge zu Gaza wieder gefahrlos zu öffnen und für das Jahr 2009 einen echten Fortschritt in Richtung Frieden zu erreichen.
Um diese Petition durch Unterschrift zu unterstützen, bitte klicken auf
www.avaaz.org/de/gaza_time_for_peace
Haftungs Ausschluss.
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